Auftrag der Arbeitskammer Bildungsforscher widerspricht Ministerium: Im Saarland droht akuter Lehrermangel

Saarbrücken · Der renommierte Bildungsforscher Klaus Klemm kommt in einem im Auftrag der Arbeitskammer erstellten Gutachten zu dem Schluss, dass der Lehrerbedarf im Saarland bis 2025 deutlich höher sein wird als bislang prognostiziert. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede bei einzelnen Schulformen.

Bis 2035 müssten jedes Jahr knapp 300 Lehrerinnen und Lehrer im Saarland neu eingestellt werden, hat der Essener Bildungsforscher Klaus Klemm aktuell errechnet.

Bis 2035 müssten jedes Jahr knapp 300 Lehrerinnen und Lehrer im Saarland neu eingestellt werden, hat der Essener Bildungsforscher Klaus Klemm aktuell errechnet.

Foto: picture alliance / dpa/Sebastian Kahnert

Wir erinnern uns: Als die Kultusministerkonferenz (KMK) vor eineinhalb Jahren ihre Modellrechnung zum republikweiten Lehrkräftebedarf bis 2035 vorlegte, meldeten sich zwei vermeintliche Musterschüler. Das Saarland gab neben Niedersachsen als einziges Bundesland lauthals Entwarnung: Bis 2035 erwarten wir hier keinen Lehrermangel, versicherte das von Christine Streichert-Clivot (SPD) geführte Bildungsministerium. Aufgrund der gemeldeten Daten durfte das Ministerium sogar einen „Lehrkräfteüberschuss erwarten – in Zahlen 1530 Lehrkräfte, rechnet der Bildungsforscher Klaus Klemm nun ein gutes Jahr später vor.