Bundesstudie Saarland macht bei Bildung einen großen Sprung nach vorn

Saarbrücken · Das Saarland hat in den letzten Jahren in Sachen Bildung punkten können. Im bundesweiten Vergleich hat das Land nach einer neuen Studie die größten Fortschritte gemacht. Den Saar-Bildungsminister und den Ministerpräsidenten freut es.

Das Saarland macht bei der Bildung laut einer aktuellen Studie einen großen Sprung nach vorne (Symbolbild).

Das Saarland macht bei der Bildung laut einer aktuellen Studie einen großen Sprung nach vorne (Symbolbild).

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Das Saarland hat im Bildungsvergleich der Bundesländer in den vergangenen sechs Jahren nach einer neuen Studie den größten Sprung nach vorne gemacht. Es steigerte sich von damals Platz 15 (Monitor 2013) auf jetzt Platz vier, geht aus dem Bildungsmonitor 2019 der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hervor. Die Studie hob besonders hervor: Nur wenige Schüler wiederholten hier eine Klasse, die Bildungsausgaben je Grundschüler seien hoch, und die Grundschulen wiesen eine gute Schüler-Lehrer-Relation auf. Außerdem gebe es im Saarland eine hohe Habilitations- und Promotionsquote – und der Einfluss der sozialen Herkunft der Schüler auf ihre Bildung sei gering.

Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) freute sich über das „Spitzenergebnis“. Das Saarland sei „der große Bildungsgewinner“. Bei der Punktevergabe habe das Saarland 16,2 Pluspunkte im Vergleich zu 2013 erreicht und somit als einziges Land ein zweistelliges Plus erzielt.

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte, das Ergebnis zeige, dass man trotz schwieriger Haushaltskonsolidierungen die richtigen Prioritäten im Bildungsbereich gesetzt habe. „Wir dürfen uns darauf aber nicht ausruhen. Deswegen investieren wir weiter in unsere Bildung und werden trotz sinkender Schülerzahlen keine weiteren Lehrerstellen abbauen.“

Besser werden könnte das Saarland aber bei der beruflichen Bildung, hieß es in den Ergebnissen zum Bildungsvergleich der Länder. So gebe es nur wenig hochqualifiziertes Personal an Kitas, an beruflichen Schulen würden wenige Schüler in Fremdsprachen unterrichtet und Fortbildungsquoten bei jungen Erwachsenen seien eher gering. Zudem sieht der Monitor Nachholbedarf bei der Digitalisierung im Bereich der Schulen allgemein. Der Digitalpakt an Schulen und Berufsschulen sollte - wie auch bundesweit - zügig umgesetzt werden.

Commerçon bestätigte, dass das Saarland bei der Digitalisierung „Aufholbedarf“ habe. Trotz des Digitalpaktes, der rund 60 Millionen Euro aus dem Bund ins Land bringe, habe es das Saarland noch nicht geschafft, die Personalisierung so voranzutreiben, dass die Schulen für das Thema gut ausgestattet seien. „Das müssen wir ändern.“

Im Saarland kommen rechnerisch 13,3 Schüler auf einen Lehrer - dies sei der zweitbeste Wert aller Bundesländer. Auch in Kindergärten, der Sekundarstufe 1 (Klasse 5 bis 10) und an Teilzeit-Berufsschulen seien die Betreuungsrelationen besser als im Bundesschnitt, hieß es. Die Bildungsausgaben je Grundschüler lagen mit 6600 Euro leicht über dem deutschlandweiten Schnitt von 6200 Euro. Und bei der Forschung: Bei vier abgeschlossenen Habilitationsverfahren pro 100 Professoren erreicht das Saarland den zweithöchsten Wert nach Bayern.

Die INSM ist ein überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Im Bildungsvergleich der Länder 2019 liegt Sachsen auf Platz eins, gefolgt von Bayern (Platz zwei) und Thüringen (Platz drei). Commerçon kündigte an, er wolle die anderen drei Länder auch noch überholen.

(dpa)
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