Bürger rufen vermehrt an Bei der Telefonseelsorge glühen die Hörer

Saarbrücken · Die Angst vor Corona macht sich in steigenden Anrufen bei der Telefon-Seelsorge bemerkbar. „Die Gespräche zum Thema Coronavirus sind in den letzten Tagen stark angestiegen“, sagt Volker Bier, evangelischer Leiter der Evangelisch-Katholischen Telefon-Seelsorge Saar.

Inzwischen drehe sich jedes zweite Gespräch um das Virus. Gleichzeitig ist die Zahl der Anrufe um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bier ermuntert die Menschen mehrfach anzurufen, um die Telefon-Seelsorge zu erreichen. Die beste Zeit sei der Vormittag.

„Die Themen verändern sich mit der Krise“, fügt Heidrun Mohren-Dörrenbächer, katholische Leiterin, hinzu. Während am Anfang eher die Themen der Einsamkeit und die Verstärkung bereits bestehender Ängste im Vordergrund gestanden hätten, seien es jetzt eher Sorgen um die wirtschaftliche Zukunft, besonders bei Menschen, die bereits vor der Krise arbeitsuchend waren.

Auch online können sich Menschen an die Telefon-Seelsorge wenden. „Besonders Mails werden derzeit noch zeitnah beantwortet“, sagt Bier.  „Unseren ehrenamtlichen Mitarbeitenden ist sehr bewusst, dass sie im Moment mehr denn je gebraucht werden. Sie übernehmen auch zusätzliche Dienste mit großem Engagement“, sagt Bier. In den letzten Tagen hätten zahlreiche Menschen ihre Mitarbeit angeboten, die technischen Kapazitäten seien aber erschöpft. Mitarbeiter werden außerdem ein Jahr lang ausgebildet, bevor sie eingesetzt werden.

Die Telefonseelsorge ist gebührenfrei unter Tel. (08 00) 111 0 111 erreichbar. www.telefonseelorge-saar.de

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