Seit zehn Wochen geschlossen Schwimmverbände legen Konzept zur Öffnung von Bädern vor

Saarbrücken · Seit annähernd zehn Wochen sind fast alle Schwimmbäder und Badeeinrichtungen im Saarland geschlossen. Der Saarländische Schwimmbund und die DLRG Saarbrücken haben nun ein Konzept vorgelegt, mit dem eine schrittweise Öffnung des Betriebs wieder möglich werden soll.

 Leistungsschwimmer können derzeit nicht trainieren.

Leistungsschwimmer können derzeit nicht trainieren.

Foto: picture alliance / dpa/Hannibal Hanschke

Zunächst fordern die Verbände, Schwimmbäder für Vereins-, Gesundheits- und Rehasport zugänglich zu machen. Leistungssportler, Schwimmschüler und angehende Rettungsschwimmer sollen folgen dürfen. Schwimmbund und DLRG betonen, dass es „nicht um soziale Freizeit-Treffpunkte“ gehe. Es müsse sichergestellt werden, dass Kinder schwimmen lernen, im Sport eine Förderung von Nachwuchstalenten stattfinde, Ausbildung und Training von Rettungsschwimmern sichergestellt sei und Gesundheits- und Rehasport betrieben werden könne. Letzteres führe zu „einer gesünderen Bevölkerung und Ersparnissen für die Krankenkassen“.

Der Leitfaden sieht unter anderem getrennte Zugänge zu den Schwimmbädern vor, dazu die Einhaltung der geltenden Abstandsregelungen. Zudem soll regelmäßig desinfiziert und gelüftet werden. Es sollen lediglich Einzelumkleiden geöffnet werden. Da in den Duschen ein hohes Infektionsrisiko bestehe, solle auf das Duschen vor Ort verzichtet werden. Die Verbände empfehlen das Duschen deshalb zu Hause. Der Aufenthalt im Bad solle sich lediglich auf die reine Schwimmzeit beschränken. Die Becken selbst könnten durch Markierungen an jeder zweiten Bahn so hergerichtet werden, dass ein Sicherheitsabstand von drei bis fünf Metern gewährleistet ist. In den Nichtschwimmerbecken sollte sich maximal eine Person je acht Quadratmeter Fläche aufhalten. Insgesamt sei darauf zu achten, dass eine maximale Personenzahl je Becken nicht überschritten werde.

Um die Kommunikation zwischen Vereinen, Kommunen und Bädern zu vereinfachen, schlagen Schwimmbund und DLRG einen „Corona-Beauftragten“ in den Vereinen vor. Dieser solle als Ansprechpartner fungieren und die politischen Vorgaben in den Vereinen umsetzen. „Es wird empfohlen, dass die Vereine aktiv auf die Kommunen und Badbetreiber zugehen und den Wiedereinstieg in das organisierte Sporttreiben mit Hilfe dieses Leitfadens, jeweils angepasst an die lokalen Bedingungen, vorschlagen“, heißt es im Konzeptentwurf weiter. Sollten sich vor oder während des Trainings bei einer Person Krankheitszeichen zeigen, sei diese vom Training auszuschließen, bis sie wieder „absolut symptomfrei“ sei.

Aus der Politik fehlt bisher ein Signal für die Wiedereröffnung der saarländischen Bäder. In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind Öffnungen wieder gestattet. Ab dem 27. Mai dürfen dort Freibäder öffnen, ab dem 10. Juni auch Hallenbäder. Allerdings bemängeln Bäderbetreiber dort einen klaren Fahrplan mit Auflagen und Pflichten.

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