Corona-Ausbreitung Ausgangsbeschränkungen im Saarland sollen noch heute in Kraft treten

Dramatische Entwicklung: Regierungschef Tobias Hans und seine Stellvertreterin Anke Rehlinger wollen noch heute dem Ministerrat vorschlagen, eine entsprechende Allgemeinverfügung zu beschließen. Restaurants sollen für Besucher sofort geschlossen werden. „Wir müssen jetzt handeln“, so Hans.

 Tobias Hans

Tobias Hans

Foto: dpa/Gregor Fischer

Das Saarland wird voraussichtlich noch im Laufe des heutigen Tages eine Ausgangsbeschränkung beschließen und Restaurants mit sofortiger Wirkung für Gäste schließen. Das kündigte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) an. Er und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) wollen noch heute dem Ministerrat vorschlagen, eine entsprechende Allgemeinverfügung zu beschließen. In Restaurants sollen nur noch Abverkauf und Lieferung erlaubt sein.

Die Ausgangsbeschränkungen sollen nach SZ-Informationen noch am heutigen Freitag in Kraft treten, „Gemeinsame Spaziergänge etwa in der Familie mit Abstand zu anderen bleiben weiter möglich“, erklärte er. „Niemand wird eingesperrt. Ich hätte mir gewünscht, dies im Geleitzug der anderen Bundesländer auf den Weg zu bringen, um eine einheitliche Lösung herbeizuführen. Allerdings steht das Saarland als Grenzland zum Risikogebiet Grand Est vor einer besonders schwierigen Herausforderung. Zudem gibt es leider nach wie vor zu viele Menschen, die unsere Anordnungen nicht ernst nehmen. Wir müssen jetzt handeln, die Gesundheit und der Schutz der Saarländerinnen und Saarländer steht für mich an oberster Stelle!“

Die saarländischen Bürgermeister begrüßten diesen drastischen Schritt. „Es hat sich gezeigt, dass die schon sehr weitreichenden Einschränkungen der am Mittwoch in Kraft getretenen Allgemeinverfügung vom 16.03.2020 offenbar nicht ausreichen, um den Menschen den Ernst der Lage insgesamt zu verdeutlichen“, erklärte der Saarländische Städte- und Gemeindetag. „Immer noch zu viele haben offenbar nicht verstanden, worum es geht. Deshalb erscheint uns ein deutlich schärferes Ansammlungsverbot angemessen und auch notwendig.“

Wichtig sei, dass die Versorgung der Menschen möglich bleibe, kein Lagerkoller entstehe, aber trotzdem bestehende Infektionsketten noch stärker durchbrochen würden. Besonders gehe es auch darum, die älteren Menschen vor einer Infektion zu schützen, da sie für diesen Personenkreis lebensgefährlich sei. „Daher sind die Regelungen, wie Bayern sie einführt und wie unsere Regierung sie übernimmt, ein richtiger und guter Weg für das Saarland.“

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