Anstatt einer Nordsaarlandklinik Auch die Klinikträger SHG und cts haben Pläne für das Nordsaarland

Saarbrücken · Mehrere Krankenhausträger aus der Region sind zu einem stärkeren Engagement im Nordsaarland bereit – allerdings ist der Neubau einer Nordsaarlandklinik für sie kein Thema. Das Gesundheitsministerium hatte in einem seit November laufenden Verfahren bundesweit nach einem Investor gesucht.

Anstatt einer Nordsaarlandklinik: Auch die Klinikträger SHG und cts   haben Pläne für das Nordsaarland
Foto: dpa/Patrick Seeger

Nach dem Ende des Verfahrens am Dienstag erklärte es, die eingereichten Interessenbekundungen würden geprüft und bald im Kabinett vorgestellt.

Unterhalb der Ebene eines Krankenhaus-Neubaus haben mindestens drei Träger Konzepte vorgelegt. So schlägt Marienhaus den Ausbau der Klinik in Losheim vor (die SZ berichtete). Dort sollen eine Chirurgie und eine Geriatrie eingerichtet werden und ein Anbau für 60 bis 80 Betten entstehen – allerdings nur wenn das Land die Investitionen bezahlt und den Betrieb subventioniert.

Zudem haben die Saarland-Heil-
stätten GmbH (SHG), die aktuell die Kliniken in Völklingen, Merzig und auf dem Sonnenberg betreibt, sowie die Caritas-Trägergesellschaft Saarbrücken (cts) mit ihren Standorten auf dem Rastpfuhl und in Dudweiler Konzepte eingereicht. Zu Details äußerten sich beide nicht. Ein SHG-Sprecher sagte, Geschäftsführer Bernd Mege habe „ein detailliertes Konzept zur klinischen Versorgung der Bevölkerung im Nordsaarland“ erstellt, das er allerdings zuerst mit der Landesregierung bereden möchte. cts-Geschäftsführer Rafael Lunkenheimer bestätigte ein Konzept für ein „abgestuftes Versorgungssystem“.

Was genau sich SHG und cts vorstellen, ist bisher unklar. Branchen-Experten halten es für möglich, dass SHG und/oder cts im Nordsaarland in einer Art Dependance eine chirurgische und internistische Basis- und Notfallversorgung anbieten könnten. Herz- oder Krebspatienten aus dem Norden könnten dann in den größeren Kliniken dieser Träger versorgt werden.

Die Bürgermeister von Lebach, Schmelz, Eppelborn und Nalbach haben unterdessen den Erhalt des Krankenhauses Lebach gefordert. Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) verlangte vom Träger ctt, bis 17. April Klarheit über die Zukunft des Lebacher Krankenhauses. Konkret will sie wissen, wie lange der Träger am Standort festhalten will und was aus den Mitarbeitern werden soll. Ihr Ministerium forderte die ctt auf, gemeinsam mit Marienhaus ein Konzept für die medizinische Versorgung im Hochwald zu erstellen.

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