Mit Astrazeneca, Biontech & Co gegen Covid-19 Unsere Corona-Impfstoffe im Vergleich
Saarbrücken · Wie unterscheiden sich die Vakzine voneinander, wie wirksam sind sie bei der Bekämpfung der Corona-Viren? Die SZ klärt auf.
Vier Impfstoffe sind in der EU und damit auch in Deutschland zurzeit zugelassen, um die Viruserkrankung Covid-19 zu bekämpfen: Vaxzevria des Herstellers Astrazeneca, Cormirnaty von Biontech/Pfizer, der Covid-19 Vaccine Moderna von Moderna und Covid-19 Vaccine Janssen von Johnson & Johnson. Weltweit werden mehrere Dutzend Impfstoffe gegen das Virus entwickelt. In Deutschland könnte bald das Vakzin des Tübinger Herstellers Curevac zugelassen werden. Wie unterscheiden sich die bereits zugelassenen Vakzine voneinander und wie wirksam sind sie bei der Bekämpfung der Corona-Viren?
Vaxzevria von Astrazeneca
Vaxzevria ist ein Vektor-Impfoff. Zurzeit werden zwei Impfungen empfohlen, um wirksam vor Covid-19 zu schützen. Die beiden Spritzen werden aktuell in einer Spanne von maximal 12 Wochen verabreicht. Die Wirksamkeit 14 Tage nach der ersten Impfung liegt bei 60 Prozent, 14 Tage nach der zweiten Impfung liegt sie bei 80 Prozent. Vaxzevria schützt zu 100 Prozent gegen schwere Covid-19-Verläufe; 15 Tage vergehen bis zur vollen Wirksamkeit. Altersempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO): Ab 60 Jahren. Die Vorteile: Astrazeneca kann bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden; mit 2,50 Euro pro Dosis ist dieser Wirkstoff der günstigste. Nachteile: Sehr wenige Fälle einer Sinusvenenthrombose nach der Impfung. Leichte Nebenwirkungen wie Fieber, Müdigkeit oder Rötungen.
Covid-19 Vaccine Janssen von Johnson & Johnson
Ebenfalls ein Vektor-Impfstoff ist das Vakzin von Johnson & Johnson. Besonderheit: Eine Impfung ist ausreichend. Die Wirksamkeit 14 Tage nach der Einmalimpfung liegt bei 65 Prozent. Der Stoff schützt zu 75 Prozent gegen schwere Covid-19-Verläufe, 14 Tage vergehen bis zur vollen Wirksamkeit. Die Altersempfehlung der STIKO: Ab 60 Jahren. Der Vorteil dieses Wirkstoffes ist die einmalige Impfung sowie die Lagerung im Kühlschrank über mehrere Monate. Leichte Nebenwirkungen: Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Schüttelfrost. Sehr wenige Fälle, in denen nach der Impfung eine Sinusvenenthrombose auftrat. Mit 7 Euro pro Dosis liegt das Vakzin preislich im Mittelfeld der zugelassenen Impfstoffe.
Comirnaty von Biontech/Pfizer
Comirnaty ist ein mRNA-Impfoff. Zurzeit werden zwei Impfungen empfohlen, um wirksam vor Covid-19 zu schützen. Die zwei Impfungen werden aktuell innerhalb einer Spanne von maximal 6 Wochen verabreicht. Die Wirksamkeit 14 Tage nach der ersten Impfung liegt bei 80 Prozent, 14 Tage nach der zweiten Impfung liegt sie bei 95 Prozent. Comirnaty schützt zu 95 Prozent gegen schwere Covid-19-Verläufe; 7 Tage vergehen bis zur vollen Wirksamkeit. Bereits 16-Jährige dürfen mit dem Mittel geimpft werden, Biontech beantragt eine Zulassung für 12-Jährige. Vorteil des Impfstoffes ist seine hohe Wirksamkeit. Nur geringe Nebenwirkungen: Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit und Kopfschmerzen, Schüttelfrost oder Muskelschmerzen. Nachteil ist die Lagerung: Comirnaty kann nur fünf Tage lang bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden. Kosten: etwa 12 Euro pro Dosis.
Covid-19 Vaccine Moderna von Moderna
Das Vakzin vom Moderna ist ebenfalls mRNA-Impfoff. Zurzeit werden zwei Impfungen empfohlen, um wirksam vor Covid-19 zu schützen. Die zwei Impfungen werden ebenfalls innerhalb einer Spanne von maximal 6 Wochen verabreicht. Die Wirksamkeit 14 Tage nach der ersten Impfung liegt bei 80 Prozent, 14 Tage nach der zweiten Impfung liegt sie bei 95 Prozent. Der Stoff schützt zu 91 Prozent gegen schwere Covid-19-Verläufe; 14 Tage vergehen bis zur vollen Wirksamkeit. Der Stoff wird an alle Personen über 18 Jahre verimpft. Vorteil ist die einfache Handhabung, das Vakzin kann bis zu 30 Tagen im Kühlschrank gelagert werden, damit ist der Moderna-Impfstoff ideal für Hausärzte. Mit 14,70 Euro pro Dosis ist er auch der teuerste. Diese Nebenwirkungen können auftreten: Schmerzen, Rötung oder Schwellungen an der Einstichstelle, Schwellungen der Lymphknoten über Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen.
