Soll der SR eigenständig wie bisher bleiben? Pro und Contra Ex-SR-Intendant Kleist: „Nach einer Fusion würde der SR die teuren Strukturen des SWR übernehmen“

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steckt in einer schweren Krise. Sogar die Existenzberechtigung kleinerer Anstalten wie dem SR wird infrage gestellt. Zwei ehemalige Intendanten von SR und SWR begründen ihre unterschiedlichen Positionen in der SZ. Hier der Gastbeitrag von Thomas Kleist, der bis 2021 SR-Intendant war.

Thomas Kleist war von 2011  bis 2021 Intendant des Saarländischen Rundfunks.

Thomas Kleist war von 2011 bis 2021 Intendant des Saarländischen Rundfunks.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Kleine Einheiten in großen aufgehen zu lassen, ist per se kein Gewinn, insbesondere dann nicht, wenn die Kleinen sparsamer und produktiver sind als die Großen. Dies lässt sich an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen leicht ablesen. So kostet laut Bericht der unabhängigen Finanzkommission KEF (Februar 2022) beim SR die Hörfunk-Produktion pro Minute 12,80 Euro, beim SWR 19,63 Euro, im TV beim SR 354 Euro, beim SWR 594 Euro. Beim SR werden rund 9000 Hörfunk-Sende-Minuten je Beschäftigte/r im Jahresdurchschnitt produziert, beim SWR sind es nur circa 6000.