40 400 Menschen ohne Job Arbeitslosigkeit im Saarland ist im Juni leicht gestiegen

Saarbrücken · Im vierten Monat der Corona-Krise verringert sich der Zuwachs der Erwerbslosen. Erstmals wird erkennbar, wie viele Menschen tatsächlich in Kurzarbeit sind. Auch die Unterbeschäftigung ist deutlich höher als vor einem Jahr.

 Die Arbeitslosigkeit im Saarland ist im Juni aufgrund der Corona-Krise erneut leicht gestiegen.

Die Arbeitslosigkeit im Saarland ist im Juni aufgrund der Corona-Krise erneut leicht gestiegen.

Foto: dpa/Caroline Seidel

Unter dem Eindruck der Corona-Krise ist die Zahl der Arbeitslosen im Saarland im Juni leicht gestiegen. Ohne einen Job waren 40 400 Menschen, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Saarbrücken mitteilte. Das sind 0,7 Prozent mehr als im Mai. Im Vergleich zum Juni 2019 ist die Erwerbslosigkeit um 25,0 Prozent gestiegen.

Die Arbeitslosenquote kletterte auf 7,6 Prozent. Im Mai waren es 7,5 Prozent und vor einem Jahr 6,0 Prozent. „Unverändert steht der saarländische Arbeitsmarkt unter dem Einfluss von Corona“, erklärte der Geschäftsführer Interner Service der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Walter Hüther. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit habe sich im Juni allerdings verringert. Positiv sei zu werten, dass die Unternehmen wieder etwas mehr Stellen meldeten. Dies sei ein Anfang, aber noch keine Entwarnung.

Der Arbeitsagentur waren im Mai 6900 offene Arbeitsstellen bei saarländischen Unternehmen gemeldet. Das waren 28,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Seit Beginn der Corona-Krise haben 11 300 Betriebe Kurzarbeit angezeigt, für insgesamt 153 700 Beschäftigte. Davon sind vor allem die Automobilbranche, die Metallerzeugung und -bearbeitung, der Maschinenbau sowie Einzelhandel und Gastronomie betroffen. Für den Monat März liegen nun erste Hochrechnungen vor, inwieweit die Anträge auf Kurzarbeit auch umgesetzt wurden: Dies waren 4900 Betriebe für 118 000 Beschäftigte. Die Zahl der Kurzarbeitanzeigen im Saarland wurde im März mit rund 5000 angegeben.

Deutlich höher als vor einem Jahr ist auch die Unterbeschäftigung - dazu gehören kurzfristig arbeitsunfähige Menschen, etwa wegen Krankheit, sowie alle, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen - etwa zur beruflichen Eingliederung oder zur Weiterbildung. Diese Zahl lag im Juni bei 53 100. Das waren 10,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die Zahl der jungen Menschen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, ist mit 1900 um 7,3 Prozent höher als im Juni vergangenen Jahres. 2700 Ausbildungsstellen warten nach Angaben der Arbeitsagentur noch auf die passende Bewerberin oder den passenden Bewerber. Dies sind 6,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Deutschlandweit ist die Zahl der Arbeitslosenwegen wegen der Folgen der Corona-Krise ebenfalls gestiegen. Im Juni waren 2,853 Millionen Menschen ohne Job, 40 000 mehr als im Mai und 637 000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mit.

(dpa)
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