Höhere Fallzahel in Bund und Land Nervosität nach starkem Anstieg der Corona-Fälle

Berlin/Saarbrücken · Mehr Neuinfektionen in Bund und Land: Saar-Ministerpäsident Hans denkt über härtere Corona-Strafen nach.

  Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigt sich besorgt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigt sich besorgt.

Foto: dpa/Michael Kappeler

(dpa/SZ) Erstmals seit Anfang Mai haben die Gesundheitsämter in Deutschland wieder mehr als 1200 Corona-Neuinfektionen an einem Tag gemeldet – nicht zuletzt bei Reiserückkehrern. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nannte den Anstieg besorgniserregend. Es gelte, „sehr, sehr wachsam“ zu sein, weil es nicht mehr nur lokale Ausbrüche seien. Im Saarland gab es gestern mit elf neuen Fällen wieder einen zweistelligen Anstieg, nachdem bis Anfang August über Wochen deutlich weniger tägliche Neuinfektionen gemeldet worden waren. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) schließt höhere Strafen bei Verstößen gegen Corona-Vorschriften für Abstand, Hygiene und Maskenpflicht nicht aus. „Insbesondere die Wirkung von Abstand und Alltagsmasken beruht auf Gegenseitigkeit – dafür müssen alle mitziehen“, sagte Hans am Mittwoch. Bei möglichen Strafen im Zusammenhang mit den Corona-Vorschriften gehe es auch um „eine Frage der Gerechtigkeit all jenen gegenüber, die diese Maßnahmen mittragen“. „Sanktionen sollten allerdings immer das letzte Mittel sein.“ Einzelpersonen können im Saarland derzeit bei Verstoß gegen Kontaktbeschränkungen ein Bußgeld von bis zu 100, gegen Regeln für Veranstaltungen von bis zu 200 Euro erhalten. Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht etwa im Öffentlichen Nahverkehr droht den Betroffenen hierzulande allerdings noch keine Geldbuße.

Nach Angaben des RKI von Mittwochmorgen wurden innerhalb eines Tages 1226 neue Infektionen gemeldet. Das ist der höchste Wert seit drei Monaten. Experten und Behörden blicken daher angespannt auf die Wiederaufnahme des Schulbetriebs. Im Saarland startet die Schule am Montag – mit vollen Klassen. Hans sagte, eine Maskenpflicht im Unterricht sei aktuell „nicht vorgesehen“. Man beobachte das Infektionsgeschehen aber sehr genau.

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