Krankenhäuser Ärzte kritisieren Schließung von Lebacher Klinik

Lebach · Die bevorstehende Schließung des Caritas-Krankenhauses Lebach wird nach Ansicht der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund die Patientenversorgung in der Region verschlechtern.

„Im Interesse einer guten medizinischen Versorgung müssten Sonderwege fernab von monetären Erwägungen möglich sein, um einen Kahlschlag zu verhindern“, sagte Gregg Frost, der Landesvorsitzende des Marburger Bundes.

Die Krankenhaus-Ärzte unterstützen die Aufforderung von Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) an den Träger CTT, innerhalb von drei Wochen ein Übergangskonzept vorzulegen. „Dem Personal Gehaltskürzungen abzuverlangen, um den Standort zu erhalten und diesen dann so kurzfristig schließen zu wollen, ist ein Schlag ins Gesicht aller Mitarbeiter“, sagte Frost. Von der Landesregierung forderte Frost, schnell einen neuen Krankenhausplan aufzustellen.

Die Gewerkschaft Verdi schlug vor, dass das Land das Krankenhaus in Lebach zum symbolischen Preis von einem Euro kaufen soll und dann eine Lösung sucht. „Damit könnte die Versorgung gewährleistet bleiben und die Beschäftigten müssten nicht in die Arbeitslosigkeit“, sagte der Verdi-Pflegebeauftragte Michael Quetting. Krankenhäuser gehörten als wesentliches Element der Daseinsvorsorge in die öffentliche Hand, weil Marienhaus und CTT offensichtlich keine Kliniken betreiben könnten.

Der Sicherstellungsauftrag für die Krankenhausversorgung liege bei der öffentlichen Hand, unabhängig von der Trägerschaft der Einrichtungen. Sie könne sich nicht aus dieser Verantwortung herausmogeln. „Es geht nicht um die schwarze Null, denn nirgendwo steht geschrieben, dass man Gesundheit nur dann betreiben kann, wenn sie nichts kostet. Wir bezahlen die Feuerwehr ja auch nicht danach, ob es brennt“, sagte Quetting.

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