Bischof Ackermann gibt Startsignal Bistumsreform startet im Saarland Anfang 2022

Saarbrücken/Trier · Nach dem langen Streit um die Bistumsreform werden die Pläne jetzt konkret. Im Saarland tun sich zunächst in drei Räumen Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften zusammen. Doch ein Jahr später werden weitere folgen.

 Trierer Bischof Stephan Ackermann.

Trierer Bischof Stephan Ackermann.

Foto: dpa/Harald Tittel

Nach der von Rom ausgebremsten Reform im Bistum Trier wird die Neuauflage konkret: Ab Anfang nächsten Jahres werden im Bistum die ersten 16 sogenannten pastoralen Räume errichtet. Die übrigen 19 pastoralen Räume wird es ein Jahr später geben. Diese Entscheidung gab Bischof Stephan Ackermann am Mittwoch in einer Videobotschaft bekannt. Ackermann sprach von einem „Meilenstein, an dem die Pfarreienreform sich konkretisiert“.

Im Saarland machen nach Angaben des Bistums die Bereiche Saarbrücken, Völklingen und Wadern in einem halben Jahr den Anfang. Ab 2023 sollen die sieben weiteren im Saarland geplanten pastoralen Räume starten. Sie umfassen jeweils mehrere Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften und orientieren sich beim Zuschnitt an den bisherigen Dekanaten.

Unterhalb diese Ebene wollen im kommenden Jahr bereits einige bestehende Pfarrengemeinschaften im Saarland fusionieren. Dabei handelt es sich um die Gemeinschaften von zwei oder mehreren Pfarreien in Losheim am See, Merzig-Hilbringen, Nalbach,  Saarbrücken St. Johann, Saarbrücken (Scheidter Tal), Schiffweiler, Sulzbach, Völklingen St. Eligius, Wadgassen und  Weiskirchen. Das Bistum strebt an, dass diesem Beispiel bis 2025 alle bestehenden Pfarreien-Gemeinschaften folgen.

Die Zahl der 35 pastoralen Räume im gesamten Bistum orientiert sich an der Zahl der ursprünglich geplanten XXL-Pfarreien, denen Rom einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. In diesen Räumen soll es Vernetzungen und Kooperationen über die Pfarreien hinaus geben.

Zur Errichtung der Pastoralen Räume habe sich in der Sondierung eine Dynamik gezeigt. Viele Menschen hätten sich dafür ausgesprochen, die Räume zügig zu errichten, sagte Ackermann. Nirgendwo habe es 100 Prozent Zustimmung gegeben; deswegen werde die jetzt getroffene Entscheidung wahrscheinlich auch wieder Menschen enttäuschen. Aber: „Wenn wir den von der Synode eingeschlagenen Weg weitergehen wollen, eine stärker missionarische, diakonische und synodale Kirche zu sein, dann ist das aus meiner Sicht – und damit stehe ich nicht allein – der richtige Weg.“

Ackermann kündigte als nächsten Schritt an, den Steuerungsgruppen zu beauftragen, die Pastoralen Räume vorzubereiten und Gespräche mit den Verantwortlichen und den Gremien zu führen; die Stellen für die Leitungsteams würden ausgeschrieben und die Teams gebildet. Es müssten rechtliche und verwalterische Klärungen stattfinden.

(In einer früheren Version des Textes hieß es irrtümlich, die genannten saarländischen Pafarreiengemeinschaften würden zu pastoralen Räumen.)

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