Petition Abiturienten laufen im Saarland gegen Matheprüfung Sturm

Saarbrücken · Massiver Aufschrei im Internet: Schüler haben direkt nach ihren Klausuren an diesem Wochenende eine Online-Petition gestartet. Dabei erhalten sie auch Unterstützung aus der Politik.

 Abiturienten im Saarland schäumen vor Wut wegen aus ihrer Sicht nicht zu lösender Aufgaben während der Matheklausur. (Symbolbild)

Abiturienten im Saarland schäumen vor Wut wegen aus ihrer Sicht nicht zu lösender Aufgaben während der Matheklausur. (Symbolbild)

Foto: dpa/Felix Kästle

Das Abitur im Fach Mathematik bringt die saarländischen Prüflinge auf die Barrikaden. „Zu schwer, ein zu hoher Erwartungshorizont, zu wenig Zeit und allgemein im Vergleich viel schwieriger als die vorigen Abiturprüfungen“ – so skizzieren die Beschwerdeführer die aus ihrer Sicht nicht zu vertretenden Umstände.

Druck auf Korrektorenkonferenz

 Mit dieser im Internet gestarteten Protestnote wollen Schüler im Saarland auf einen Kompromiss bei der Bewertung der Abiturklausuren Mathematik hinwirken.

Mit dieser im Internet gestarteten Protestnote wollen Schüler im Saarland auf einen Kompromiss bei der Bewertung der Abiturklausuren Mathematik hinwirken.

Foto: Matthias Zimmermann

Bereits wenige Stunden nach Ende der Klausuren starteten Schüler am Freitag (3. Mai) eine Petition. Dafür sammeln sie im Internet Unterschriften jener, die sich ebenfalls ungerecht behandelt fühlen. Der Adressat: Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD). Der Zweck: Er soll dafür sorgen, bei der anstehenden Bewertung der landesweit zentralen Prüfungsaufgaben einen Kompromiss zu finden. Ein konkreter Vorschlag, wie dieser aussehen könnte, steht indes noch aus. Offensichtlich soll mit der Aktion aber der Druck auf die Korrektorenkonferenz erhöht werden.

Rasant steigende Unterstützerzahl

Binnen weniger Stunden unterzeichneten bis Samstagmittag an die 2000 Unterstützer den Online-Forderungskatalog. Nach Angaben der Initiatoren beteiligten sich 23 weiterführende Schulen aus dem gesamten Land an dem Aufruf, in der Regel von den jeweiligen Schülervertretungen repräsentiert. Unter anderem dabei: das Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken, das Homburger Saarpfalz-Gymnasium, die Waldorfschule in Nohfelden-Walhausen sowie das Berufsbildungszentrum (BBZ) in Merzig. Einer derjenigen, die die Petition auf den Weg gebracht haben, ist Philipp Martini, Schülersprecher am Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium in Saarbrücken.

Konkret werfen sie den Ausgestaltern der aktuellen Abiklausur vor, dass darin Aufgaben auftauchten, die nicht Gegenstand des darauf vorbereitenden Unterrichts gewesen und deswegen kaum zu lösen sein sollen.

Prominente Politik-Fürsprecher

Unterdessen bleiben die angehenden Abiturienten mit ihrer Forderung an den Minister in Saarbrücken nicht allein. So schloss sich beispielsweise Illingens Bürgermeister Armin König (CDU) der Petition an. Auf seiner Facebookseite veröffentlichte der Politiker am Samstagvormittag die Forderung und kommentierte: „Ich unterstütze die Petition, weil mir die Argumentation der Schülerinnen und Schüler schlüssig erscheint.“

Thema bei Klausurtagung der Landesschülervertretung

Unabhängig davon kamen am Samstag Schülervertreter aus dem Saarland im Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) zur Vorstandsklausur der Landesschülervertretung zusammen. Dabei handelte es sich um einen lange im Voraus anberaumten, regulären Termin. Nichtsdestotrotz waren die aktuellen Entwicklungen dort Thema. Das bestätigte auf Anfrage Landesschülersprecher Usamah Hammoud.

Und was sagt der Bildungsminister?

Die heftige Kritik seitens der Prüflinge ist mittlerweile auch im saarländischen Bildungsministerium angekommen. Dessen Sprecherin Marija Herceg kündigte Samstagmittag an, dass sich ihre Behörde am Montag dazu äußern wolle.

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