Neue Stellen Seehofer macht’s möglich: 47 Bundespolizisten neu im Saarland

Bexbach · Saar-Innenminister Bouillon begrüßt die Beamten persönlich in Bexbach. Koblenzer Bundespolizei-Präsident berichtet von 600 illegal Eingereisten 2019.

  Joachim Moritz (Mitte links), Präsident der Bundespolizeidirektion Koblenz und Saar-Innenminister Klaus Bouillon (CDU) begrüßten die neuen Beamten.  Foto: Wolf

Joachim Moritz (Mitte links), Präsident der Bundespolizeidirektion Koblenz und Saar-Innenminister Klaus Bouillon (CDU) begrüßten die neuen Beamten. Foto: Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Vor allem als Zeichen der guten Zusammenarbeit zwischen Landes- und Bundespolizei hat am Donnerstag Saar-Innenminister Klaus Bouillon (CDU) 47 neue Beamte der Bundespolizei-Inspektion Bexbach persönlich begrüßt. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte anlässlich der Eröffnung des sogenannten „Anker“-Zentrums in Lebach („Zentrum für Ankunft, Entscheidung, Rückführung“ von Geflüchteten) Ende 2018 Bouillon mehr Bundespolizisten versprochen. Seehofer hielt Wort: 47 zusätzliche Bundespolizisten haben jetzt ihren Dienst in Bexbach angetreten (drei weitere Polizisten der 50-köpfigen 2019er Mannschaft sollen Anfang 2020 noch kommen). 2020 sind weitere 50 Beamte mit dem Bundeswappen avisiert, noch mal 50 bis 2022. Aktuell habe die Bundespolizei derzeit rund 350 Beamtinnen und Beamten im Saarland im Einsatz, hieß es.

Bouillon betonte in einem Grußwort die Bedeutung, die die Bundespolizei für die Sicherheitslage im Saarland habe. „Wir haben seit Jahren eine gute Kooperation, ein gutes Verhältnis mit der Bundespolizei“, so der Minister. Dies sei kürzlich  bei einer nicht angemeldeten Demonstration von Kurden am Saarbrücker Hauptbahnhof deutlich geworden, erklärte Bouillon. Die Bundespolizei habe dort schnell Unterstützung geleistet. „Deswegen bin ich froh,“ sagte der Innenminister den  neuen Beamtinnen und Beamten, „dass wir Sie heute hier begrüßen können – denn wir brauchen Sie.“ So stelle sich vieles mit Blick auf die Lage der Zuwanderung in der Öffentlichkeit nicht so dar, wie es tatsächlich sei. „Nachdem wir 2015 alles geregelt hatten, hatten viele gar nicht mehr das Gefühl, wir hätten Migrationsdruck. Wir hatten aber teilweise in Lebach 6500 Menschen.“ Ausgelegt sei die Landesaufnahmestelle aber nur für rund 1500 Geflüchtete.

Mit dieser Einschätzung griff Bouillon Informationen auf, die Joachim Moritz, der Präsident der Bundespolizeidirektion Koblenz, zuvor genannt hatte. Vor dem Hintergrund von 70 Sondereinsätzen der Bundespolizei im Saarland in diesem Jahr sagte Moritz: „Oberflächlich betrachtet könnte man meinen, dass die Lage der illegalen Migration hier im Saarland überschaubar ist. In Wirklichkeit liegt die Zahl der Fälle bei über 600, die wir in den ersten neun Monaten dieses Jahres bei der illegalen Einreise nach Deutschland feststellen konnten.“ Deshalb, so Moritz, seien ihm die neuen Kolleginnen und Kollegen „lieb und wert.“

Zu den Beamten, die nun im Saarland Dienst tun, gehört auch Polizeimeister Thomas Held aus Köln, seit einem Monat in Bexbach. Im Gespräch mit unserer Zeitung zeigte er sich nicht unzufrieden mit seiner Versetzung an die Saar. „Das ist eine super Arbeit hier, es macht Spaß, viel Grenzarbeit – deswegen bin ich hierhergekommen.“ Für ihn sei es deswegen kein Problem, heimatfern seinen Dienstort zu haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort