Marode Infrastruktur 21 Eisenbahnbrücken nicht sanierbar

Saarbrücken · Von den saarlandweit 317 Eisenbahnbrücken sind 21 nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren und können nur noch ersetzt werden. Der Neubau dieser Brücken würde rund 150 Millionen Euro kosten. Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion.

 Von den 317 Eisenbahnbrücken im Saarland sind 21 so marode, dass ihre Sanierung nicht mehr wirtschaftlich wäre.

Von den 317 Eisenbahnbrücken im Saarland sind 21 so marode, dass ihre Sanierung nicht mehr wirtschaftlich wäre.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Die Bahn betont: „Selbst Brücken der schlechtesten Zustandskategorie sind für die Nutzung des Eisenbahnbetriebs sicher, sonst würde kein Betrieb zugelassen.“ Je nach Schadensbild könne eine Brücke 15 Jahre in der Kategorie vier bleiben.

Weitere 80 Eisenbahnbrücken im Saarland ordnet der Bund der Kategorie 3 zu, das heißt, es gibt zwar umfangreiche Schäden, eine wirtschaftliche Instandsetzung ist aber „noch möglich und zu prüfen“. Gut zwei Drittel der Brücken sind in den Kategorien 1 und 2.

Der FDP-Abgeordnete Oliver Luksic erklärte, es sei zu befürchten, dass es in den kommenden Jahren aufgrund der maroden Infrastruktur zu Streckensperrungen, Umfahrungen und Langsamfahrstellen kommen könnte. Ein schnelles Investitionsprogramm sei dringend notwendig, um den Personenverkehr und den gerade für das Saarland wichtigen Güterverkehr erhalten zu können. Dabei biete es sich an, so Luksic, das Saarland zum „Vorreiterland der Bahn-Digitalisierung“ zu machen. Nötig sei eine Investitionsoffensive, damit das Saarland nicht abgeschnitten werde.

Die Infrastruktur der Bahn gilt als marode, weil jahrelang zu wenig investiert wurde. Mehr als die Hälfte der bundesweit gut 25 700 Eisenbahnbrücken wurde vor Ende des Zweiten Weltkriegs gebaut, 45 Prozent sind älter 100 Jahre.

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