Landesmutter fürchtet 517 PS nicht

Merzig. Die 517 PS scheut sie nicht. Ganz Profi, steigt die Landesmutter, seit wenigen Stunden im Amt, in den Carlsson CS 60 Royale, dreht den Zündschlüssel. Eine sanfte Berührung des Gaspedals - der Wagen, in Saturnrot und Obsidianschwarz gehalten, rollt aus der Halle, bereit für seine Reise nach China

 Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und Carlsson-Geschäftsführer Markus Schuster mit dem Carlsson CS 60 Royale No. 001 gestern in Merzig. Foto: Rolf Ruppenthal

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und Carlsson-Geschäftsführer Markus Schuster mit dem Carlsson CS 60 Royale No. 001 gestern in Merzig. Foto: Rolf Ruppenthal

Merzig. Die 517 PS scheut sie nicht. Ganz Profi, steigt die Landesmutter, seit wenigen Stunden im Amt, in den Carlsson CS 60 Royale, dreht den Zündschlüssel. Eine sanfte Berührung des Gaspedals - der Wagen, in Saturnrot und Obsidianschwarz gehalten, rollt aus der Halle, bereit für seine Reise nach China. Beifall brandet auf, als Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer aus der Mercedes-S-Klasse steigt, die Carlsson eigens für das Reich der Mitte entwickelt hat.Mit dieser Luxus-Variante und dem Carlsson CGL 45 mit 340 PS, einer Weiterentwicklung des Mercedes-Geländewagens, will der Autoveredler aus Merzig China erobern. "Die Zeit war reif, mit einem chinesischen Partner das Unternehmen zu gründen", sagt Geschäftsführer Markus Schuster. Seit sechs, sieben Jahren sei das Merziger Unternehmen in dem Land im Geschäft - ob mit Rädern, Spoilern oder anderem Zubehör. Jetzt habe man das Joint Venture Carlsson China mit Sitz in Shanghai gegründet. 200 Fahrzeuge sollen nach Darstellung des Geschäftsführers noch in diesem Jahr abgesetzt werden, dazu 600 Citroëns. Das Ziel für das kommende Jahr: 800 Fahrzeuge und 600 Citroëns. "In Merzig wird für China produziert", ergänzt er.

Aus der offiziellen Einführung in den Markt macht der Autoveredler aus Merzig gestern ein Fest auf seinem Firmengelände auf Gut Wiesenhof - der erste offizielle Termin für die neue Landesmutter.

Ihr Ensemble in Creme und Erdfarben vom Vormittag hat sie mit einem dunkelbraunen Hosenanzug vertauscht. Mit einer freundlichen Umarmung gratuliert Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich ihrer Parteifreundin zur Wahl, charmant überreicht Geschäftsführer Markus Schuster einen Strauß Blumen und stellt das Unternehmen vor - die neue Tochter in China sowie die neue Produktionshalle eingeschlossen. Die leer stehende Halle wurde bei dem benachbarten Reifendraht-Hersteller Drahtcord angemietet: insgesamt 1000 Quadratmeter. "Wir werden auch in Zukunft ein offenes Ohr für Sie haben", verspricht Annegret Kramp-Karrenbauer. "Denn wir wissen, was wir an Ihnen haben." Sie freue sich, dass sie ihr erster offizieller Termin als Ministerpräsidentin zu einer Automanufaktur führe. "Als Automobilzulieferer-Standort steht das Saarland in Deutschland auf Platz drei, in Europa auf Platz fünf."

Interessiert lauscht sie den Ausführungen Schusters, der ihr einen Einblick in die Arbeit des Unternehmens gibt. Sie nimmt den Schlüssel in Empfang, setzt sich hinters Steuer der Luxus-Limousine und hat Spaß. mst

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