Hülzweiler/Kreis Saarlouis. Großes Aufräumen am Tag nach dem schweren Unwetter: Am frühen Samstagmorgen stehen die Anwohner des Kindergartenweges in Hülzweiler bestürzt auf der Straße, denn erst jetzt zeigen sich die Folgen der Überschwemmung. Binnen weniger Minuten standen am Freitagabend viele Häuser unter Wasser (wir berichteten). Selbst ein Auto verschwand fast komplett in den Wassermassen. Am schlimmsten getroffen hat es die Anwohner in Höhe des Kindergartens. Selbst im Feuerwehrgerätehaus hieß es Land unter.Viele Keller unter Wasser"So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagt Helga Schmitt. Und dabei ist es nicht das erste Mal gewesen, dass sie ihren Keller hat auspumpen lassen. Der Lochbach trägt große Wassermassen nicht, sorgt immer wieder für Überschwemmungen. Schmitts Keller stand aber nach dem Unwetter am Freitag bis an die Decke unter Wasser. Im ganzen Haus stinkt es nach ausgelaufenem Öl, denn die Tanks hielten nicht stand. Ob die Heizungsanlage überlebt hat, weiß die Hülzweilerin noch nicht, und wer für den Schaden aufkommt, ebenfalls nicht. Wer den Schaden trägt, der im Katholischen Kindergarten St. Laurentius entstanden ist, kann Pastor Hans-Georg Müller nicht sagen. Am Morgen kommen viele Eltern aus dem Ort vorbei, um zu schauen, ob sie irgendwas tun können. Da kullerten gar manche Tränen beim Anblick, schließlich sollte an diesem Wochenende das 50-jährige Bestehen der Einrichtung gefeiert werden. Aber nicht nur das: Es ist gerade ein Jahr her, dass der Kindergarten nach dem letzten Hochwasser renoviert wurde. "Selbst da wissen wir noch nicht, wer für die Kosten aufkommt, keiner fühlt sich zuständig - und jetzt das. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll", sagt Müller. Einrichtungen zerstörtDas wissen die meisten aus dem betroffenen Gebiet nicht. Das Unwetter hat zum Teil komplette Wohnungseinrichtungen vernichtet. Ganze Containerladungen voll sind am Samstag noch weggefahren worden.Wenngleich die Folgen der Gewitterfront in Hülzweiler am deutlichsten sichtbar wurden, Spuren hinterließ das Unwetter in der ganzen Gemeinde. Mehr als 190 Einsätze fuhr die Feuerwehr in Schwalbach, Griesborn, Elm und Hülzweiler. Weitere Einsatzorte der Wehr aus dem Landkreis waren in Dillingen, Rehlingen, Diefflen, Saarwellingen, Schwarzenholz und Saarlouis. Dort haben Straßenzüge kurzzeitig unter Wasser gestanden, weil Kanäle übergelaufen sind. Im Polizeibezirk Saarlouis gingen über 100 Notrufe ein von Bürgern, deren Keller nach dem Unwetter ganz oder teilweise unter Wasser standen.