Land prüft Einwände gegen ECE

Homburg · Das Anhörungsverfahren der Landesplanung für die Enklerplatz-Bebauung ist beendet. 32 Kommunen wurden angeschrieben, acht davon kritisieren die Größe des Shoppingcenters von 16 000 Quadratmetern.

 Perspektive für den Enklerplatz: Wo heute Autos stehen, soll später einmal das Einkaufen möglich sein. Foto: Thorsten Wolf

Perspektive für den Enklerplatz: Wo heute Autos stehen, soll später einmal das Einkaufen möglich sein. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Kommt eine Geschäftsbebauung auf den Homburger Enklerplatz mit einer Verkaufsfläche von 16 500 Quadratmetern - oder wird doch alles ganz anders? Darüber befindet in den kommenden Wochen die beim saarländischen Innenministerium angesiedelte Landesplanung (wir berichteten). Rund um diesen anstehenden Entscheid ranken sich viele Mutmaßungen und Gerüchte. So war Anfang dieser Woche aus St. Ingbert zu hören, es stehe eine weitere Fristverlängerung im aktuell laufenden Anhörungsverfahren benachbarter Kommunen an. Das alles ruft nach Klärung durch die Landesplanung selbst.

Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt Ina Weißmann, Pressesprecherin des zuständigen Innenministeriums, gestern das definitive Ende des Anhörungsverfahrens. Die Frist sei am Montag abgelaufen. Eine weitere Fristverlängerung sei, nachdem eben die Frist schon einmal um zwei Wochen verlängert worden sei, rechtlich nicht mehr möglich. Insgesamt hätten acht der 32 angeschriebenen Kommunen Einwände gegen die Homburger Ansiedlungspläne erhoben. Welche Kommunen das sind - über die bekannten Blieskastel, Neunkirchen, wohl auch St. Ingbert hinaus - teilte Weißmann nicht mit. "Wenn die Kommunen von sich aus in die Öffentlichkeit gehen, dann ist das ihre Sache. Wir nennen in einem laufenden Verfahren die Namen nicht." Gefragt, wann mit dem abschließenden landesplanerischen Entscheid zu rechnen ist, nannte Weißmann Anfang Januar als Ziel-Linie. Das muss auch sein, denn das vereinfachte Raumordnungsverfahren darf nicht länger als maximal drei Monate dauern.

Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner selbst zeigte sich gestern abwartend. "Ich habe in dieser Angelegenheit weder mit den Kommunen gesprochen, die sich augenscheinlich negativ geäußert haben, noch habe ich mit der Landesplanung selbst Kontakt aufgenommen. Wir warten ab. Alles, was wir wissen, wissen wir aus der Zeitung."

Im diesem Zusammenhang machte Schöner auch klar, dass keine der bekannten Kommunen, die nun öffentlich Bedenken gegen die Ansiedlungspläne geäußert haben sollen, sich mit dem Ziel einer weitergehenden Information mit der Stadt Homburg im Verbindung gesetzt habe. Und wie geht es weiter, wenn der landesplanerische Entscheid Anfang Januar erfolgt? Schöner: "Liegt das Papier vor, dann setzt sich das eigentliche Bebauungsplanverfahren mit der vierwöchigen Offenlage der Pläne fort." Danach erfolge auf Basis möglicher Einwände eine weitere Abwägung, diesmal in der Verantwortung der Stadt. Und dann, als Abschluss, entscheide der Stadtrat über den eigentlichen Satzungsbeschluss und schaffe somit Baurecht. Dieses Baurecht ermögliche dann die Ansiedlung einer Geschäftsbebauung auf dem Enklerplatz. Ob allerdings anschließend tatsächlich gebaut wird, liege einzig und allein im Verantwortungsbereich des bislang einzigen potenziellen Investors ECE, unterstreicht der OB.

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