Längste Ferien beginnen

St. Wendel. Für Oberstudiendirektor Joachim Bittel, den Leiter des St. Wendeler Cusanus-Gymnasiums, sind am Freitag die längsten Ferien seines Lebens angebrochen. Zum Ende des Monats tritt er in den Ruhestand

St. Wendel. Für Oberstudiendirektor Joachim Bittel, den Leiter des St. Wendeler Cusanus-Gymnasiums, sind am Freitag die längsten Ferien seines Lebens angebrochen. Zum Ende des Monats tritt er in den Ruhestand. Seine Entlassungsurkunde erhielt er von Ministerialrat Peter Leidinger mit den Worten: "Die Qualität, die er schon als Lehrer zeigte, hat er in das Amt als Schulleiter übernommen. Die Schule ist von ihm auf die ihr bevorstehenden stürmischen Zeiten gut vorbereitet worden."26 Jahre alt war Joachim Bittel, als er 1975 an das Cusanus-Gymnasium kam. Zusammen mit weiteren jungen Pädagogen, so sein Laudator, Studiendirektor Bernhard W. Planz, habe er sich mit jugendlichem Elan in die anstehenden Veränderungen der Schule gestürzt: den Abschied von der reinen Mädchenschule und die Einführung des Kurssystems und des Informatikunterrichts. Die Abiturfeiern seien wieder salonfähig und Schulfeste neu eingeführt worden. Vorübergehend sei Joachim Bittel Schulleiter in Ottweiler gewesen und dann in dieser Position nach St. Wendel zurückgekehrt. "Es waren schöne, glänzende Zeiten", zitierte der Redner den Dichter Novalis. "Es waren zwölf Jahre, die von höchstem persönlichem Einsatz geprägt waren."Humorvoll sprach der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald davon, dass Joachim Bittel in den Ruhestand versetzt werde und dass "diese Versetzung nicht gefährdet" sei. In Bittels Zeit sei das Schulhaus erweitert und eine Caféteria eingerichtet worden. Die jetzt beginnende Sanierung des Schulhofes sei wie ein Dankeschön für seine zwölfjährige Arbeit. Schulsprecherin Anna Klär betonte das, was auch viele Schüler empfanden: "Im Laufe der Jahre haben wir Herrn Bittel ganz anders kennengelernt, als wir ihn einschätzten. Er hatte viel Zeit für die Schüler und die Eltern und war immer da, wenn es um Probleme ging. Am Anfang war er eher die unnahbare Respektsperson." Nicht nur für ihn, auch für die Schule beginne jetzt ein neuer Lebensabschnitt, sagte der Vorsitzende des Schulvereins, Helmut Rauber. "Jetzt steht die schöpferische Gestaltung der freien Zeiten an, Zeiten, die nicht mehr unter Zwängen stehen." Ein Nachfolger für Joachim Bittel ist bis jetzt noch nicht bestellt.

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