Endlich sind diese lästigen Ferien vorbei! Wer will schließlich immerzu ausschlafen und selbstbestimmt in den Tag reinleben? Wo es doch so viel schöner ist, sich morgens aus dem Bett zu quälen und Kinder zu nachtschlafender Zeit in die Schule zu scheuchen. Das ist natürlich ironisch gemeint, klar. Aber ein Gutes hat das Ferienende doch: Endlich gib es wieder Kultur satt! Künstler und Galerien überbieten sich mit interessanten Ausstellungen, die Theater kündigen erste Premieren an, die großen Konzerte gehen los. Endlich wird man wieder die Qual der Wahl haben. Am Sonntag startet das Kulturleben sozusagen mit einem Paukenschlag. Es ist Kulturmeilenfest. Da können wir quasi im Zeitraffer alles nachholen, was wir in den Sommerferien vermisst haben. Zwischen elf Uhr morgens und 22 Uhr kann man auf der "Meile" zwischen Staatstheater und Saarlandmuseum von einem Kultur-Ereignis zum anderen flanieren - und zahlt keinen Penny dafür. Um zwölf Uhr gibt es zum Beispiel ein Familienkonzert der Radiophilharmonie im Staatstheater. Um 14 Uhr spielt die fünfköpfige Chanson-Gruppe "Les Papillons" aus Nancy auf der SR2-Kulturbühne (zwischen Musikhochschule und Saarlandmuseum). Um 17.30 Uhr können Neugierige im großen Saal der Musikhochschule erste Appetit-Happen des neuen Programms von Barbara Dunkel und Wolf Giloi verkosten. Die beiden interpretieren Texte des Saarbrücker Dichters Ody, alias Gregor Köhne. Dann sind da natürlich noch die öffentlichen Proben der Donlon Dance-Compagnie im Theater, die Konzerte der Musikhochschule im Skulpturengarten des Museums, Lesungen und Info-Stände, die Kostümversteigerung auf dem Theater-Vorplatz (11.30 bis 13 Uhr) und eine Live-Sendung von "Fragen an den Autor". Von 11.04 bis 12.00 Uhr befragt Moderator Jürgen Albers in der Musikhochschule den Sachbuchautor und Träger des Alternativen Nobelpreises, Hans-Peter Dürr, zu dessen Buch "Warum es ums Ganze geht - Neues Denken für eine Welt im Umbruch". Und, nicht zu vergessen: Der Höhepunkt jeden Kulturmeilenfestes. Ab 20 Uhr spielt das Saarländische Staatsorchester wieder unter freiem Himmel auf der großen Bühne am Tbilisser Platz ein Promenadenkonzert mit wohl gesetzten Tönen der Herren Beethoven, Rossini, Humperdinck und Puccini. Also: Der Sonntag ist gerettet. Wir können unsere Kultur-Batterien wieder aufladen. Nur der Montagmorgen, der wird hart. Das gesamte Programm finden Sie im Internet unter www.sr-online.de/sr2/1956/1075861.html