"La Montanara" in Winterbach

Winterbach. Eine bis in kleinste Detail perfekte Gesangstechnik bot der Trentiner Bergsteigerchor Coro Monte Peller aus dem Dorf Cles in Südtirol bei seinem Konzert am Donnerstagabend in der Winterbacher Pfarrkirche. Die Veranstaltung war ein Auftakt zu den Festtagen zum 770. Geburtstag des Ortes, wie man sich ihn kaum besser vorstellen konnte

Winterbach. Eine bis in kleinste Detail perfekte Gesangstechnik bot der Trentiner Bergsteigerchor Coro Monte Peller aus dem Dorf Cles in Südtirol bei seinem Konzert am Donnerstagabend in der Winterbacher Pfarrkirche. Die Veranstaltung war ein Auftakt zu den Festtagen zum 770. Geburtstag des Ortes, wie man sich ihn kaum besser vorstellen konnte. Das Gotteshaus war mit über 400 begeistert applaudierenden Besuchern gefüllt. Die 27 Sänger postierten sich im Chorraum, unauffällig in schwarzer Hose und braunem Jackett gekleidet. Willig folgten sie den sparsamen Gesten ihres Dirigenten Paolo Lorenzino. Aus der sonoren Fülle der Bässe und dem strahlend hellen Glanz der Tenöre entfaltete sich in den 14 Liedern ein ausgewogener Klang. Die geschmeidige Stimmführung kam bei der weit gespannten Melodik der sehr unterschiedlichen Tonschöpfungen ganz differenziert zum Tragen. Die kompositorisch abwechslungsreich angelegten Volkslieder aus der Bergwelt wurden vom Chor mit einer unvergleichlichen sängerischen Perfektion vorgetragen.Es gibt kaum einen Gesangverein, der nicht schon einmal das berühmte Berglied "La Montanara" gesungen hat. Das Volkslied bildete am Donnerstagabend den Auftakt und vermittelte die Eindrücke einer Bergsteigerin, die auf den Gipfeln Gottes Schöpfung bewundert. Und alles, was folgte, drehte sich um das Wahrnehmen und Erleben dieser Bergwelt, um die Harmonie in der Natur und um das Staunen über die vielen Wunder, die einem dort begegnen. Die Zuhörer begegneten dem Schloss Mirabel und hörten die Glocken der Berge als Botschafter der Musik läuten. Sie trafen eine Hirtin, fanden sich in der abendlichen Spinnstube ein und durften den geheimnisvollen Stimmen der Nacht lauschen. Das Konzert schloss mit dem Lied "Signore delle cime - Herr der Gipfel", das nicht nur dem Schöpfergott, sondern auch der Gottesmutter Maria gewidmet war.

Wie kommt ein Chor aus dem weit entfernten Südtirol nach Winterbach? Das ist eine eigene Geschichte. In den 60er Jahren kam Giorgio Piechele (gesprochen Pi-e-kele) aus dem Ort Cles bei Trento (Trient) ins Saarland, heiratete eine St. Wendelerin und zog nach Winterbach. Inzwischen ist er ganz in die Dorfgemeinschaft integriert, singt im Kirchenchor und ist Mitglied im Pfarrgemeinderat. Und er war es, der die Kontakte zu seinem Heimatort immer wieder neu knüpfte. So weilte im Jahre 2000 der Winterbacher Kirchenchor in Cles und im vergangenen Jahr der Pfarrgemeinderat. Giorgio Piechele blieb es vorbehalten, bei dem Konzert des Bergsteigerchores die einzelnen Lieder inhaltlich anzusagen.

Der Chor trat am Freitag in der Missionshauskirche auf und ist an diesem Samstag, 1. September, wieder im Winterbacher Festzelt zu hören.

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