„Tatort Saarland“ zu Polizistenmorden von Kusel Bis zu 10 000 Euro Beute allein in der Tatnacht – das lukrative Geschäft mit der Wilderei

Saarbrücken · Die Tat bei Kusel sollte wohl Wilderei verschleiern. Andreas S. betrieb einen legalen Handel, über den er wohl illegal geschossenes Wild verkaufte – eine Tat, die schwer zu kontrollieren ist. Die Beute in der Tatnacht war bis zu 10 000 Euro wert.

 Wilderer jagen bevorzugt bei Dunkelheit – die immer bessere Technik mit Wärmebildkameras und Nachtzielgeräten macht das Wildern immer einfacher.

Wilderer jagen bevorzugt bei Dunkelheit – die immer bessere Technik mit Wärmebildkameras und Nachtzielgeräten macht das Wildern immer einfacher.

Foto: dpa/Friso Gentsch

„Die ungeheure Brutalität macht uns fassungslos“, teilte der Deutsche Jagdverband (DJV) angesichts des Doppelmordes bei Kusel mit. Der DJV forderte eine „schnelle und umfassende Aufklärung der Tat und der Hintergründe“. Warum sich der Dachverband der Jäger äußerte, lag am möglichen Motiv der Tat – der Verschleierung von Wilderei – und der Biografie des verhafteten mutmaßlichen Mörders: Andreas S. (38) soll einen Jagdschein besessen haben, bis der und seine Waffenbesitzkarte von der zuständigen Behörde eingezogen worden seien, nach Informationen unserer Zeitung wegen „Unzuverlässigkeit“; laut DJV habe es schon Ermittlungen gegen Andreas S. wegen Wilderei gegeben, ein neuerlicher Antrag 2020 auf einen Jagdschein sei abgelehnt worden. Der Haftbefehl gegen Andreas S. umfasst auch Jagdwilderei im besonders schweren Fall – bewaffnet und gewerbsmäßig, letzteres weil er mit Wild handelte. Die Freiheitsstrafe für diesen Fall von Wilderei liegt bei bis zu fünf Jahren.