Kleinblittersdorf. Die Grünen sehen beim Bau des Kurbades in Rilchingen keinen echten Ausgleich für Eingriffe in die Natur. Sie reagieren auf die Baumfällungen zum Auftakt der Bauarbeiten (SZ vom Dienstag). Kleinblittersdorfs Grünen-Chef Günter Melchior sagte gestern: "Wir befürworten den Bau des Bades, aber wir kritisieren von Beginn an die Planung. Es ist Sache der Verwaltung und des Gemeinderates, in den Bebauungsplan Forderungen zum Wohle der Gemeinde einzubringen." Melchior nennt die Erschließung für den Verkehr, die Nutzung erneuerbarer Energien, die Verbindung zwischen Bad und Gemeinde oder die Folgen des Bades für die Natur. Melchior: "Die - ohne unsere Stimmen - beschlossenen Änderungen des Bebauungsplans bedeuten einen Ausgleich in Gersheim statt in Kleinblittersdorf - ein Unding. Und Alleebäumchen sind kein Ersatz für die alten Bäume, die gefällt werden. Das ist Kosmetik, nicht Ökologie." Es sei müßig, sich über einzelne Abholz-Aktionen Gedanken zu machen. Entscheidend sei der vermeidbare Gesamtverlust für die Umwelt. "Das Problem ist, dass hier, wie so oft, Schnelligkeit vor Genauigkeit angesagt war."Bürgermeister Stephan Strichertz weist die Vorwürfe "entschieden zurück". Alle Gremien der Gemeinde seien lange und intensiv am Verfahren beteiligt gewesen. Es entspreche den strengen gesetzlichen Vorschriften, und die Auswirkungen auf die Umwelt seien detailliert ermittelt worden. Viele Maßnahmen im Baugebiet kämen der Natur zu Gute. Das Kurgebiet schaffe Arbeitsplätze und Möglichkeiten zur Erholung, bringe Kaufkraft und diene so der Allgemeinheit. "Da ist es üblich, dass der zwangsläufig zu erwartende Eingriff auch außerhalb des Gebietes ausgeglichen werden kann." ole