Kunst-Schnäppchen und Solidarität

Saarbrücken. "Wir brauchen diese Aktion", stellt Frank Kreutzer, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Saar e.V. aus Anlass der alljährlichen Kunstauktion fest. Denn bis in den Oktober eines Jahres ist ein Großteil des Geldes für Prävention und Unterstützungsangebote für Menschen mit HIV und Aids bereits verbraucht, erklärt er

Saarbrücken. "Wir brauchen diese Aktion", stellt Frank Kreutzer, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Saar e.V. aus Anlass der alljährlichen Kunstauktion fest. Denn bis in den Oktober eines Jahres ist ein Großteil des Geldes für Prävention und Unterstützungsangebote für Menschen mit HIV und Aids bereits verbraucht, erklärt er. "Wir leben ein Stück weit davon, dass die Kunstauktion und die Aktion am Weltaidstag gut läuft", fügt der Geschäftsführer der seit 25 Jahren bestehenden Aids-Hilfe Saar hinzu. Wichtig sei dabei die Solidarität erinnerte Sven Henschke das Publikum im Veranstaltungssaal der Modernen Galerie des Saarlandmuseums. "Es ist für einen guten Zweck, Sie wissen das", erinnerte auch der Auktionator, der SR-Fernsehjournalist Wolfgang Wirtz-Nentwig, immer wieder im Verlauf des Nachmittags. 121 Bilder und Plastiken standen zur Auktion. Dabei wird mancher große Name gern auch zum kleinen Preis angeboten, während Hobbymaler schonmal ein Vielfaches von dem als Mindestgebot angeben. Die saarländische Kunstpreisträgerin Galli war mit einer Radierung aus dem Jahr 1988 für 20 Euro (verkauft für 65 Euro) dabei. Leo Kornbrust mit einer handsignierten Lithographie für 75 Euro. Sofern wie im Fall Gallis eine Privatperson oder eine Galerie das Blatt spendet, legen diese das Mindestgebot fest. Ansonsten obliegt es dem Künstler, so Frank Kreutzer. Jedoch setzen diese oft den Preis niedriger an, damit noch Luft nach oben bleibt, weiß er: "Bei einem höheren Aufrufpreis steigen die Leute nicht mehr ein." Rund 90 Prozent des Angebots kommt unter den Hammer, so Frank Kreutzer. Doch was die Aids-Hilfe freut, ist für die saarländischen Künstler, zumindest für die im Künstlerbund Organisierte, ein Problem. Denn auf diese Weise kommt das Preisgefüge durcheinander: Warum anderswo in einer Galerie teuer kaufen, wenn es hier preisgünstig geht? "Bin mir nicht wirklich sicher, ob allein unsere Benefizaktion den saarländischen Kunstmarkt schädigt", gibt Kreutzer zu bedenken und betrachtet im Hinblick auf jährlich von der Aids-Hilfe selbst aufzubringende 39 000 Euro die Auktion als schiere Notwendigkeit. In diesem Jahr kamen 13 100 Euro zusammen. Ein Gemälde von Christoph Ndabananiye erzielte mit 800 Euro den höchsten Preis, gefolgt von Julia Keller, deren Gemälde von dem Eingangsgebot von 300 auf 700 Euro hochschnellte. Im Schnitt lag die Differenz zwischen Einstiegsgebot und Verkaufspreis um die 50 Euro. sg

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