Kunst mit dem Queue

St. Wendel. Mit voller Konzentration blickte der südkoreanische Spitzenspieler In Won Kang auf den Billard-Tisch im Spiellokal "Billard für alle" des Dreiband-Zweitligisten BC St. Wendel. Der Asiate in Diensten des Mannheimer BC holt mit seinem Queue aus, ein perfekter Stoß, beide Kugeln werden getroffen - es gibt einen Punkt für die Gäste

St. Wendel. Mit voller Konzentration blickte der südkoreanische Spitzenspieler In Won Kang auf den Billard-Tisch im Spiellokal "Billard für alle" des Dreiband-Zweitligisten BC St. Wendel. Der Asiate in Diensten des Mannheimer BC holt mit seinem Queue aus, ein perfekter Stoß, beide Kugeln werden getroffen - es gibt einen Punkt für die Gäste. Es war nicht das einzige Mal, dass In Won Kang eine Demonstration seiner Kunst zeigte. Der Ranglistenerste der 2. Liga zeigte ein nahezu perfektes Spiel und gewann gegen den St. Wendeler Daniel Schwerdtfeger deutlich mit 40:26."Man hat gesehen, warum er die Rangliste anführt", musste auch St. Wendels Bundesliga-Manager Rainer Selgrath die Spielstärke des Gäste-Akteurs neidlos anerkennen. Eigentlich wäre In Won Kang in der ersten Begegnung dieses Zweitliga-Spiels auf den St. Wendeler Topspieler Jérôme Barbeillon getroffen. Doch der musste in Frankreich an einem Ranglistenturnier teilnehmen. "Wäre er dort nicht angetreten, hätte er nicht mehr bei internationalen Wettkämpfen mitmischen können. Deshalb stand er uns nicht zur Verfügung", begründet Selgrath. Barbeillon-Ersatz Schwerdtfeger hatte gegen In Won Kang dann keine Chance.

Enger ging es im Duell zwischen St. Wendels Stefan Hirt und dem Mannheimer Markus Möcker zu. Doch auch hier behielt der Gegner mit 40:37 die Oberhand und so stand es nach zwei von vier Begegnungen 0:4 aus St. Wendeler Sicht. Damit war maximal noch ein Unentschieden möglich. Doch auch daraus wurde nichts. Zwar gewann Dieter Kiefer für den BC mit 40:29 gegen Klaus Keßler, doch St. Wendels Klaus Müller zog gegen Rainer Neff knapp mit 36:40 den Kürzeren. St. Wendel musste sich damit dem Tabellendritten mit 2:6 geschlagen geben.

Eine noch härtere Nuss wartete auf den BC St. Wendel dann am Sonntag. Da machte der ungeschlagene Tabellenführer Ravensburger BC seine Aufwartung. Ravensburg kam mit dem ehemaligen St. Wendeler Lutz Schwab und dem türkischen Weltranglisten-Zwölften Murat Coklu nach St. Wendel. Beide errangen auch deutliche Siege: Coklu setzte sich mit 40:24 gegen Schwerdtfeger durch, Schwab besiegte Kiefer mit 40:16. Auch der Ex-Elversberger Bundesliga-Spieler Klaus Bosel holte für den Spitzenreiter beim 40:26 gegen Stefan Hirt einen Sieg.

So stand nach dem knappen 40:38-Erfolg des St. Wendelers Werner Herges gegen Ismail Inal wie schon am Vortag eine 2:6-Niederlage für St. Wendel zu Buche. "Die war aber eigentlich nicht überraschend. Ravensburg ist verdammt stark und wird aufsteigen", erklärte Selgrath. Nach den beiden Niederlagen beendet der BC St. Wendel die Hinrunde mit 8:10 Punkten auf Rang sechs. "Wir wollten Vierter oder Fünfter werden, von daher sind wir einigermaßen im Soll", sagt Selgrath. "Was mir allerdings ein wenig Sorge macht, ist der geringe Abstand zu den Abstiegsplätzen", meint der Manager. Der Tabellen-Vorletzte BC München hat gerade einmal zwei Zähler weniger als St. Wendel. Rückrundenstart ist am 12. Januar. "Was mir ein wenig Sorge macht, ist der geringe Abstand zu den Abstiegsplätzen."

Rainer Selgrath

vom BC St. Wendel

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