Kunden legen Wert auf Qualität

Völklingen. Unser täglicher Bedarf wird stetig teurer. Das merken wir beim Tanken oder beim Einkauf. Nach Angaben des statistischen Bundesamtes stiegen die Verbraucherpreise zwischen Mai 2007 und Mai 2008 um drei Prozent. Besonders stark zeigt sich der Anstieg bei Obst und Gemüse

Völklingen. Unser täglicher Bedarf wird stetig teurer. Das merken wir beim Tanken oder beim Einkauf. Nach Angaben des statistischen Bundesamtes stiegen die Verbraucherpreise zwischen Mai 2007 und Mai 2008 um drei Prozent. Besonders stark zeigt sich der Anstieg bei Obst und Gemüse. Die Obstpreise stiegen in diesem Zeitraum um 8,7 Prozent, bei Salat allein zwischen April 2008 und Mai 2008 saisonbedingt um 41 Prozent oder bei Paprika um 26,1 Prozent.

Wie reagieren die Verbraucher auf den Preisanstieg bei Obst und Gemüse? Wir fragten am vergangenen Samstag auf dem Wochenmarkt in Völklingen Händler und Kunden.

Hanna Fröhling geht einmal in der Woche auf den Völklinger Wochenmarkt. Sie ist der Meinung, dass heute alles zu teuer ist. Trotz der hohen Preise kauft sie ihr Obst und Gemüse aber dennoch lieber auf dem Wochenmarkt als beim Discounter. Die Qualität sei hier einfach besser. Dafür gebe sie auch gerne mehr Geld aus. Weniger als zuvor kauft sie auch nicht. Für ihren Zwei-Personen-Haushalt müsse sie eben einkaufen was sie benötigt, erklärt Hanna Fröhling.

Auch Jutta Krämer hat ihre Kaufgewohnheiten wegen der hohen Preise nicht geändert. Seit mehr als 40 Jahren geht sie immer zum gleichen Händler auf dem Völklinger Wochenmarkt. Preise vergleicht sie dabei nicht, wenngleich sie schon das Gefühl hat, dass Obst und Gemüse deutlich teurer geworden sind. Aber auch Jutta Krämer schätzt die Qualität und die Frische der Waren.

Nicole Kreis bezieht ihr Obst regelmäßig vom Wochenmarkt. "Zwar schaue ich auch mal beim Discounter vorbei, lieber ist mir aber die Ware der heimischen Händler und Bauern, die ich mit meinem Einkauf so unterstütze", erklärt sie. Ihre Kaufgewohnheiten hat sie dahingehend geändert, dass sie an den Ständen öfter mal fragt, was gerade im Angebot ist. "Wenn mich aber etwas anlacht, greife ich zu. Auch wenn's mal ein bisschen teurer ist. Das ist eine Art Luxus, den ich mir gerne gönne. Schließlich arbeite ich ja hart dafür."

Ganz anders sieht das Manfred Ney. Er ist nur zufällig über den Wochenmarkt gelaufen, um für seine Frau einzukaufen. Er kauft sein Obst und Gemüse sonst überwiegend im Supermarkt. Dies habe er aber schon immer getan. Der Wochenmarkt sei eher die Ausnahme, erklärt er.

Auch Rüdiger Sandschneider kauft seine frischen Lebensmittel meist im Supermarkt ein. Die Qualität sei ihm zwar wichtig, "aber die hohen Preise machen es mir leider nicht mehr möglich, alles frisch auf dem Wochenmarkt zu kaufen", sagt er."Ich schränke mich beim Kauf von Obst und Gemüse inzwischen mehr ein."

Die Händler sehen die Kaufgewohnheiten ihrer Kunden unterschiedlich. Während Karin Geraldy von Lebensmittel Scholly keine Änderung im Kaufverhalten ihrer Kunden bemerkt haben will, hat Markus Ecker vom Saarlouiser Fruchthandel durchaus den Eindruck, dass die Kunden anders einkaufen. "Sie sind insgesamt etwas zurückhaltender", findet Ecker. "Sie schauen mehr nach Saisonprodukten und Angeboten. Der Verkauf von Exoten, wie zum Beispiel Papaya und außersaisonalen Produkten, ist deutlich zurückgegangen."

Trotzdem sei sein Umsatz stabil, was Markus Ecker auf die ständige Präsenz sowie sein Engagement und das seiner Mitarbeitern zurückführt. bub

"Ich gönne mir diesen Luxus. Ich arbeite ja auch hart dafür."

Nicole Kreis

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