Kumpel gedenken ihrer Schutzpatronin

Bliesen. "Barbara, sieh', wir fahren wieder in die dunkle Teufe nieder, wo vom Menschenschutze fern, in der Nacht uns scheint kein Stern. Barbara führe uns." So lautet der Beginn eines Anfahrtsgebetes der Bergleute, mit dem der Präses der St. Barbara-Bruderschaft, Pastor Klaus Leist, seine Predigt bei der Messfeier am Barbaratag in der Pfarrkirche einleitete

 Bei der Ehrung hinten von links: Pastor Klaus Leist, Josef Hinsberger, Markus Schmidt, Bernd Saar und Werner Hönig, vorne von links: Herbert Wolf (50 Jahre Mitgliedschaft), Herbert Weber (50 Jahre Mitgliedschaft), Gottfried Scholl (Zweiter Vorsitzender). Foto: B & K

Bei der Ehrung hinten von links: Pastor Klaus Leist, Josef Hinsberger, Markus Schmidt, Bernd Saar und Werner Hönig, vorne von links: Herbert Wolf (50 Jahre Mitgliedschaft), Herbert Weber (50 Jahre Mitgliedschaft), Gottfried Scholl (Zweiter Vorsitzender). Foto: B & K

Bliesen. "Barbara, sieh', wir fahren wieder in die dunkle Teufe nieder, wo vom Menschenschutze fern, in der Nacht uns scheint kein Stern. Barbara führe uns." So lautet der Beginn eines Anfahrtsgebetes der Bergleute, mit dem der Präses der St. Barbara-Bruderschaft, Pastor Klaus Leist, seine Predigt bei der Messfeier am Barbaratag in der Pfarrkirche einleitete. Zwar sei die Arbeit der Bergleute durch den technischen Fortschritt leichter geworden. Aber dennoch würden unter und über der Erde den Bergleuten noch immer Gefahren drohen, sagte der Geistliche. Wenn in dem Anfahrtsgebet von "bösen Wettern" die Rede sei, dann seien damit heute weniger die Schlagwetterexplosionen gemeint, sondern die "bösen Wetter" des so genannten Auslaufbergbaues, der das Leben der Bergleute und ihrer Familien unbarmherzig angreife. "Wer Arbeitsplätze vernichtet und keine neuen schafft, der handelt nicht nur zutiefst unsozial, er handelt auch unchristlich, vergreift sich an Menschen und tritt seine Rechte mit Füßen", sagte Klaus Leist. Bergmannsvereine und Gewerkschaften bezeichnete er als Solidaritätsgemeinschaften, die das Wohl der Bergmannsfamilien in den Vordergrund stellen würden.Vereinsvorsitzender Herbert Weber sieht im Ende des Steinkohlebergbaues an der Saar, wie er in seiner Ansprache sagte, zugleich einen Anfang, die Erinnerung an diese Tradition noch intensiver weiterzuführen, damit die Nachfahren wissen, welche Bedeutung der Bergbau einst im Saarland gehabt habe und wieviele Menschen davon früher lebten. Mit Spannung sehe er nun dem Verhalten der Politiker entgegen, vor allem, wenn es um den Erhalt der Kraftwerke gehe. Zur Zeit müssten jedes Jahr drei Millionen Tonnen Steinkohle in das Land eingeführt werden. "In ein Land, das diese Kohle selbst immer noch besitzt", so Herbert Weber. Bevor die Mitglieder für 25, 40 und 50 Jahre Treue zur St. Barbara-Bruderschaft geehrt wurden, blickte Weber in die Jahre ihres Beitritts in den Verein zurück. 1962 seien im Saarland noch zwölf Anlagen in Betrieb gewesen, die jährlich 15 Millionen Tonne Kohle gefördert hätten. In Deutschland seien vor 50 Jahren 440 000 Menschen im Bergbau beschäftigt gewesen und hätten einen sicheren Arbeitsplatz gehabt. Über 30 000 Bergleute hatten 1972 im Saarland ihre Arbeitsplätze auf den Gruben und "der Bergbau wurde wirtschaftlich betrieben." 1987, so Herbert Weber, habe immer noch die Hoffnung bestanden, dass der Bergbau in unserer Heimat eine sichere Zukunft habe. Josef Ganster, Vorstandsmitglied der Ortsgruppe St. Wendel der IGBCE, versprach, dass sich die Gewerkschaft auch weiterhin an den Veranstaltungen der Bergbauvereine beteiligen werde. gtr

Auf einen Blick

Die Geehrten:25 Jahre: Bernd Saar, Anton Scheid, Helmut Scheid, Markus Schmidt und Josef Simon. 40 Jahre: Josef Hinsberger und Werner Hönig. 50 Jahre: Herbert Wolf und Herbert Weber. gtr

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