Kulturreise durch den Regionalverband

Regionalverband · Wie man mit Kultur Tourismus fördern kann, darüber macht sich der Regionalverband schon länger Gedanken. Jetzt hat er eine Sammlung von Kulturorten vorgestellt: "Kultur-Reiseführer" durch die Region.

Regionalverband. Gerade ist die Reihe "Sonntags ans Schloss" zu Ende gegangen. Ein Kulturangebot - umsonst und draußen - das viele Menschen nach Saarbrücken zieht. Ob sie dabei auch das Schloss als Kulturort zu würdigen wissen, ist fraglich. Dass sie die Atmosphäre und die Musik mögen, ist hingegen gewiss. Das Saarbrücker Schloss als Anziehungspunkt für Touristen zählt ohne Zweifel zu den gewichtigen Kulturorten im Regionalverband. Wie bringt man nun Touristen dazu, sich auch andere Orte der Kunst und der Kultur anzuschauen? Wie schafft man es, selbstbewusster mit Kulturorten umzugehen? Wie kommt man ran an den bundesweiten Tourismuskuchen und bekommt auch noch ein möglichst großes Stück davon ab? Fragen, die sich - nicht nur - Regionalverbandsdirektor Peter Gillo stellt.Mag sein, dass eine kleine, quadratische Broschüre auf 75 Seiten den Weg zu ein paar Antworten weist. Ihr Verdienst: Sie schlägt vor, 27 ausgewählte Kulturorte im Regionalverband zu vernetzen. Die ganz Großen wie das Saarbrücker Schloss oder das Weltkulturerbe Völklinger Hütte und kleine, oftmals weniger beachtete. Im Gedächtnis bleiben meist die, die auch regelmäßig bespielt werden.

Sven Uhrhan, Fachdienstleiter Regionalentwicklung, sieht in der Vernetzung von Kulturorten eine Möglichkeit, Strukturwandel nicht nur wirtschaftlich zu begreifen. Bei der Vorstellung der Broschüre sagte er: "Wir müssen uns bewusst machen, wo wir herkommen, und dass wir stolz sein können auf diese Herkunft." Somit hebt er weniger auf den großen Tourismuskuchen ab als auf den "interkommunalen Austausch von Besuchern". Was wohl Zusammenarbeit bedeutet, damit Touristen und Besucher sich gleich mehrere Kulturorte anschauen.

Von den 27 Orten der Kunst und der Kultur, die in der Broschüre versammelt sind, finden sich elf in der Landeshauptstadt und 16 in der Region. Zu jedem Ort gibt es ein Foto und eine "Visitenkarte" - kurze Informationen, Ansprechpartner und GPS-Daten zur Routenplanung. So lässt sich ein kulturelles Besichtigungsprogramm zusammenstellen. Nicht nur für Touristen. Warum sollten die Menschen aus dem Regionalverband nicht auch auf kulturelle Entdeckungsreise gehen? Regionalentwickler Peter Lupp bezeichnet die Sammlung von Kulturorten als "Experiment". Damit dieses gelingen könne, müssten alle Orte bespielt und somit spürbarer werden. Kultur sieht er als sehr geeignet an, regionale Identität zu stiften. Von da ist der Bogen zum Tourismus gleich gespannt: "Je mehr man seine Region schätzt, umso eher kann man Touristen gewinnen."

Die Broschüre gibt es kostenlos beim Regionalverband.

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