Kuhn: Berufsschule in der Innenstadt ist gar nicht möglich
Völklingen · Die FDP im Völklinger Stadtrat hat erneut versucht, das Ex-Kaufhof-Areal ins Gespräch zu bringen für den Neubau einer Berufsschule. Das stößt auf harsche Kritik. Die Berufsschule in der Innenstadt zu errichten, sei gar nicht möglich, sagt SPD-Fraktionschef Erik Kuhn.
Erik Kuhn, SPD-Fraktionschef im Völklinger Stadtrat, und Karl-Heinz Remark, Vorsitzender der IG Pro Völklingen-Fraktion, haben eine Mitteilung ihrer Ratskollegin Denise Baldauf (FDP) scharf kritisiert. Baldauf hatte, wie gemeldet, von einem FDP-Vorstoß in der jüngsten Ratssitzung berichtet. Die FDP hatte dort erneut angeregt, der Regionalverband möge beim Neubau des Berufsbildungszentrums neben dem Gelände am Bachberg auch das Ex-Kaufhof-Areal prüfen. Denn es sei fraglich, ob das dort geplante City-Center gebaut werde.
Kuhn sagte dazu, er habe bereits im Januar - als der Schul-Neubau auf der Rats-Tagesordnung stand - mit dem Regionalverband über das Thema gesprochen. Er habe dabei die Auskunft erhalten, die City-Center-Fläche reiche bei weitem nicht aus für eine Berufsschule mit Parkplatz; man hätte dazu auch das Grundstück des Ex-Casinos und der ehemaligen Röchlingbank benötigt. Doch weder beim Kaufhof-Areal noch bei den anderen Flächen sei die Stadt Eigentümerin. Daher habe der Völklinger Rat im Januar klar für den Bachberg-Schulstandort votiert. Zwischenzeitlich habe der Regionalverband bereits über 500 000 Euro in die Planung investiert. "Wer übernimmt diese Kosten?", fragt Kuhn seine FDP-Kollegin. Und: Wie planen für Flächen, die man nicht besitze - und was tun, wenn deren Eigentümer nicht verkaufen? Das sei im nichtöffentlichen Teil der jüngsten Ratssitzung länger diskutiert worden. Die FDP rechne hier "mit drei Unbekannten" und stelle Fakten falsch dar, wirft Kuhn Baldauf vor.
Karl-Heinz Remark von der IG Pro Völklingen stößt sich vor allem daran, dass die FDP am City-Center-Bau zweifelt. Er hält ein neues Kaufhaus in der Stadtmitte für "vorrangig". Eine Schule sei dort "fehl am Platze", zumal man die Berufsschüler dort nicht alle unterbringen könne - am Bachberg aber wohl. Auf jeden Fall, schreibt er, müsse die Ruine des Ex-Kaufhofs bald abgerissen werden. Sollte das City-Center doch nicht kommen, schlägt er vor, auf dem Areal ein integriertes Senioren-Heim zu bauen; Investoren dafür könne man sicherlich finden, meint er.
