Küsse für die weiße Kult-Gitarre

Völklingen. Als wichtigstes Bandmitglied stellte Gitarrist Kai Strauss seinen Sänger Jeffrey Amankwa vor. Zuvor hatte er aber mit Schlagzeuger Alex Lex und Hammond-Organist Wolfgang Roggenkamp gezeigt, dass man auch nur mit Instrumenten tolle Lieder spielen kann. So begeisterte die Kai Strauss-Band am Montag beim Summer-Open-Air im Schillerpark in Völklingen etwas mehr als 300 Zuhörer

Völklingen. Als wichtigstes Bandmitglied stellte Gitarrist Kai Strauss seinen Sänger Jeffrey Amankwa vor. Zuvor hatte er aber mit Schlagzeuger Alex Lex und Hammond-Organist Wolfgang Roggenkamp gezeigt, dass man auch nur mit Instrumenten tolle Lieder spielen kann. So begeisterte die Kai Strauss-Band am Montag beim Summer-Open-Air im Schillerpark in Völklingen etwas mehr als 300 Zuhörer.Dabei handelte es sich um Instrumente wie die weiße Gibson-SG - das Kürzel SG steht dabei für solide Gitarre - und eine Hammond-B3, die für ihren besonderen Orgelsound bekannt ist. Auch wenn sie eher wie ein Möbelstück wirkt und mit sechs Mann auf die Bühne der Konzertmuschel gewuchtet werden musste. Gitarre und Orgel genießen in Musikerkreisen eben wahren Kult-Charakter. Den Part des Bassisten übernimmt Roggenkamp übrigens auch, und zwar mit dem Pedalregister seines Instruments. "Als Hammondspieler bist du viele Funktionen einer Band in Personalunion", erklärt er.

Das war schon ein Klasse-Quartett, das sich da vorstellte. Amankwa als gefühlvoller Sänger, der zum Beispiel von den Tücken des Lebens singt. "Dammned if I do, dammned if I don't", was Gitarrist Strauss so übersetzt: "Egal wie du es machst, du greifst immer ins Klo." Strauss, der in Völklingen bereits oft mit Sänger Memo Gonzales aufgetreten ist, musste zu Beginn etwas blinzeln, weil ihm die tief stehende Sonne direkt ins Gesicht schien. "So kann ich endlich mal mit Sonnenbrille auftreten, ohne als billige Blues-Brothers-Kopie bezeichnet zu werden", witzelte er.

Doch die Sonne wird ihn auch beim Spielen kaum gestört haben. Schließlich ist er in der Lage, blind Gitarre zu spielen, wenn er sie hinter seinem Kopf hält. Und wenn ihm ein solches Solo besonders gut geglückt ist, dann scheut er sich auch nicht, seine schneeweiße SG einmal herzlich zu küssen.

Wie sein Instrument wusste auch Roggenkamp zu glänzen, als er immer wieder beherzt in die Tasten der B3 griff und das rotierende Lautsprecher-Horn seines Ebelle-Verstärkers kreisen ließ.

Kommenden Montag spielt das Luigi Botta Trio beim Sommer-Open-Air Songs in Deutsch, Spanisch, Englisch, Französisch und Italienisch. Los geht's um 19.30 Uhr, Eintritt frei, Hutsammlung.

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