Kröten auf ihrer Wanderung in Gefahr

Saarbrücken. Die Stadt Saarbrücken sucht auch in diesem Frühjahr Helfer, die Frösche, Kröten und Molche während ihrer Wanderung von den Winterquartieren zu den Laichgewässern sicher über die Straßen bringen. In Saarbrücken werden während der Frühjahrswanderung an vielen verschiedenen Stellen Zäune aufgebaut. Sie sollen verhindern, dass die Tiere die Straßen überqueren

Saarbrücken. Die Stadt Saarbrücken sucht auch in diesem Frühjahr Helfer, die Frösche, Kröten und Molche während ihrer Wanderung von den Winterquartieren zu den Laichgewässern sicher über die Straßen bringen. In Saarbrücken werden während der Frühjahrswanderung an vielen verschiedenen Stellen Zäune aufgebaut. Sie sollen verhindern, dass die Tiere die Straßen überqueren. Stattdessen fallen sie in Eimer, die hinter den Zäunen in die Erde eingelassen sind. Zwei Mal täglich sehen Helfer nach den Kröten und Fröschen und tragen sie über die Straßen. Das teilt die Stadt Saarbrücken mit."Die Helfer zeigen ehrenamtliches Engagement, für das ich ausdrücklich danke. Im vergangenen Jahr konnten wir rund 2000 Tiere einsammeln und sicher über die Straße bringen", sagte Umweltdezernent Kajo Breuer (Grüne). Viele Tiere hätten die Helfer so gerettet. Neben Naturschutzverbänden und anderen Gruppen engagieren sich in Saarbrücken rund 30 Personen, viele bereits seit längerer Zeit. "Neue Helfer sind herzlich willkommen, denn der Bedarf ist groß", erklärt Breuer. Die Helfer machen morgens und abends Kontrollgänge, bei denen sie Tiere über die Straße tragen. Die Helfer erhalten Schutzwesten und sind während des Einsatzes als Ehrenamtliche auch versichert.

Amphibienwanderwege verlaufen etwa entlang der Auffahrt zur Sonnenberg-Klinik und der verlängerten Julius-Kiefer-Straße am oberen Tabaksweiher in St. Arnual. Die Tiere wandern auch durch den Folsterweg in Alt-Saarbrücken und über die Landstraße L 274 im Bereich Sprinkshaus in Gersweiler.

Wegen der Wanderungen werden seit Jahren für wenige Wochen Geschwindigkeitsbegrenzungen eingerichtet. Die gesetzliche Grundlage dafür liefert nach Angaben der Stadt die Straßenverkehrsordnung: Straßen könnten aus Gründen des Arten- und Biotopschutzes gesperrt oder ihre Benutzung für den Kraftfahrzeugverkehr zeitweilig beschränkt werden. Dazu werden umklappbare Schilder aufgestellt, die nach Ende der Wanderung einfach wieder zugeklappt werden. red

Interessierte Helfer wenden sich an: Stadt Saarbrücken, Amt für Klima- und Umweltschutz, Tel. (06 81) 9 05 40 40

Hintergrund

Die Wanderung der Amphibien dauert rund sechs bis acht Wochen und reicht bis spätestens Mitte April. Voraussetzung sind Temperaturen über fünf Grad und feuchtes Wetter. Die Amphibienarten seien in Gefahr, schreibt das Umweltamt. Dies liegt unter anderem an der Zerstörung ihrer Lebensräume, der Zunahme des Straßenverkehrs und an einem immer dichteren Straßennetz. red

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