Steuergelder verschleudert? „Politisch fatale Entscheidung“: Streit um das Container-Dorf für Flüchtlinge in Ensdorf geht weiter
Saarbrücken · Das Einrichten eines Containerdorfes in Ensdorf für Flüchtlinge ist für den saarländischen Flüchtlingsrat eine „politisch fatale Entscheidung“. Die CDU zweifelt unterdessen weiter an Kosten und Standort des Dorfes. Wie die SPD die Entscheidung verteidigt.
In einem Positionspapier hat der Saarländische Flüchtlingsrat am Wochenende die Entscheidung von Saarlands Innenminister Reinhold Jost (SPD) kritisiert, Geflüchtete in einem Containerdorf in Ensdorf unterzubringen. Die Landesregierung will damit die aufnehmenden Kommunen entlasten. Das Projekt ist für die Flüchtlingshilfe hingegen eine „politisch fatale Entscheidung. Statt der von uns seit Jahren geforderten asylpolitischen Abrüstung wird die Ausgrenzung von Geflüchteten weiter festgeschrieben.“ Der Saarländische Flüchtlingsrat appelliere deshalb an die SPD-Landesregierung, das Containerdorf in Ensdorf nicht in Betrieb zu nehmen. Die Anlage liegt auf einer Industriebrache des ehemaligen Bergwerkes Ensdorf. Neben einer großen Gemeinschaftshalle und sanitären Anlagen gibt es 104 Kleincontainer mit je 14,5 Quadratmeter „Wohnfläche“ für drei Personen.