Krippe stammt aus dem Jahr 1623

Bliesmengen-Bolchen. Mit Helmut Brach aus Bliesmengen-Bolchen steht der Gewinner des Kreisrekords fest. Seine Weihnachtskrippe aus dem Jahr 1623 war unter all den Einsendungen aus dem Saarpfalz-Kreis einfach nicht zu überbieten

 Die Weihnachtskrippe von Helmut Brach stellt auf drei Ebenen die komplette Weihnachtsgeschichte dar. Foto: Bernhard Reichhart

Die Weihnachtskrippe von Helmut Brach stellt auf drei Ebenen die komplette Weihnachtsgeschichte dar. Foto: Bernhard Reichhart

Bliesmengen-Bolchen. Mit Helmut Brach aus Bliesmengen-Bolchen steht der Gewinner des Kreisrekords fest. Seine Weihnachtskrippe aus dem Jahr 1623 war unter all den Einsendungen aus dem Saarpfalz-Kreis einfach nicht zu überbieten. Dennoch ist die Wahl schwergefallen, waren in der Redaktion doch zahlreiche beachtliche Vorschläge eingetroffen, darunter eine Sammlung Christbaumständer aus dem 19. Jahrhundert, die sich drehen und dabei auch noch Musik machen.Die 50 mal 50 Zentimeter große und 40 Zentimeter tiefe Krippe, die seit 1990 im Besitz der Familie von Helmut Brach ist, stammt ursprünglich aus dem österreichisch-ungarischen Raum. Die aus drei Ebenen bestehende Krippe erzählt in ihrem Aufbau die ganze Weihnachtsgeschichte von der Geburt des Jesuskindes über seiner Suche durch Herodes bis hin zur Verkündigung der Engel und den Heiligen Drei Königen aus dem Morgenland. Die imposante Berglandschaft ist aus Pappmaché gefertigt. Die zierlichen, farbenprächtigen Figuren sind hinten flach, haben nur im Vordergrund Profil und sind handgefertigt aus Lehm. Fast jedes Jahr vor Weihnachten holt der in Salzburg geborene Helmut Brach die außergewöhnliche Krippe vom Dachboden herunter ins Wohnzimmer. Man kann in die Krippe hineinschauen wie in einen kleinen Schrank.

Seit fast 400 Jahren wird das gute Stück über mehrere Generationen immer an das älteste Kind weitergegeben, was in Sütterlin-Schrift für die Nachwelt festgehalten wurde. Auf diese Weise kam sie über Graz nach Salzburg und nach dem Krieg im Jahre 1946 ins Saarland nach Auersmacher, erzählte der ehemalige Bosch-Mitarbeiter Helmut Brach. Die Krippe war ursprünglich in einem "schwarzen Kasten", der früher an Weihnachten mit lila Weihnachtspapier und Gold umrahmt und mit Tannenzweigen dekoriert wurde. An der Glastür wurden zwei Leuchter für Kerzen angebracht, um den Inhalt der Krippe durch die heute noch unversehrte Glasscheibe besser sehen zu können. "Die Krippe hat sich erstaunlich gut über so viele Jahre gehalten", stellte Brach fest, der nur einige kleinere Schäden an der Berglandschaft mit der Pinzette ausgebessert hat. "Sie wurde immer sorgfältig behandelt und hatte immer ihren festen Platz". Die Krippe schmückte auch schon Ausstellungen, unter anderem die alle zwei Jahre stattfindenden Ausstellung in der Museumsscheune in Bliesmengen-Bolchen.

Seit es sie gibt, erregt sie die Aufmerksamkeit, denn "schon zu Zeiten meiner Urgroßeltern kamen die Nachbarskinder, um sie sich anzuschauen. Das hat sich bis auf den heutigen Tag nicht geändert", betonte der stolze Besitzer dieser außergewöhnlichen Weihnachtskrippe, Helmut Brach. Vor 13 Jahren hat er sie umgebaut. Der "schwarze Kasten" wurde komplett in ein stilisiertes, mit Schindeln bedecktes Bauernhaus aus Kiefernholz integriert und darüber hinaus auch noch mit einer elektrischen Beleuchtung versehen.

"Bei Dunkelheit sieht die Krippe mit ihren Figuren wunderschön aus", erklärte Brach, der mit dem Gedanken spielt, seine Krippe auch einmal bei der Krippenausstellung in St. Wendel auszustellen.Foto: Reichhart

Auf einen Blick

Krippenfiguren werden in dieser Woche in unserem Rekord-Wettbewerb gesucht. Da wollen wir nämlich wissen: Wer hat die meisten Krippenfiguren? Jeder aus der Saarpfalz kann mitmachen, Tel. (0 68 94) 9 29 92 50 sowie Fax (0 68 94) 9 29 92 59 und E-Mail: redigb@sz-sb.de. Einsendeschluss ist an diesem Sonntag, 4. Dezember. jkn

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