Kriminalstatistik Serientäter treibt Zahl der Einbrüche im Saarland in die Höhe

Saarbrücken · Ein Serientäter hat im Saarland die Zahl der Wohnungseinbrüche in der Kriminalstatistik nach oben getrieben. Auf das Konto des Mannes sollen um die 420 Einbrüche gehen.

 In der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Saarland soll ein einzelner Täter mit über 400 Wohnungseinbrüchen vertreten sein.

In der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Saarland soll ein einzelner Täter mit über 400 Wohnungseinbrüchen vertreten sein.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Das erklärte am Donnerstag das saarländische Innenministerium. Der Beutezug des Mannes soll Ende 2017 begonnen und bis zum Frühjahr 2018 angedauert haben. Im Juni vergangenen Jahres nahm die Polizei ihn fest. Die Einbrüche, mit denen die Ermittler ihn in Verbindung bringen, flossen für 2018 in die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Saarland ein.

Statistik: Wohnungseinbrüche bundesweit zurückgegangen

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte die Kriminalstatistik für das Bundesgebiet am vergangenen Dienstag in Berlin vorgestellt. Sie weist bei den Wohnungseinbrüchen deutschlandweit einen Rückgang um 16,3 Prozent aus – ein Rekordtief.

Gegen den Trend: Im Saarland eine Steigerung um 23,4 Prozent

Im Saarland zeigte sich ein Ausreißer nach oben. Entgegen dem Bundestrend waren 2018 in der Kriminalstatistik die Einbruchszahlen im kleinsten Flächenland der Republik um 23,4 Prozent gestiegen. Daneben gab es lediglich in Sachsen mit 3,9 Prozent einen Zuwachs.

Aufklärungsquote über dem Bundesdurchschnitt

Die saarländische Polizei registrierte 1716 Wohnungseinbrüche, in etwas mehr als der Hälfte der Fälle blieb es bei einem Tatversuch. Die Aufklärungsquote liegt in der Region mit 26,7 Prozent erheblich über dem Bundesdurchschnitt (18,1 Prozent).

Das Saar-Innenministerium führt das auf die Ermittlungsarbeit einer im Februar 2017 eingerichteten Sonderdienststelle zur Aufklärung von Wohnungseinbrüchen unter dem Dach des Landeskriminalamtes zurück. Die Sonderermittler konzentrieren sich auf zusammenhängende Taten. Auf den mutmaßlichen Serientäter sollen sie unter anderem anhand eines verwendeten Schraubenziehers gestoßen sein.

Statistik bildet nur das „Hellfeld“ ab

In der Kriminalstatistik taucht ein Delikt erst auf, wenn die Polizei den Fall an die Staatsanwaltschaft abgegeben hat. So war es auch bei der jetzt bekannt gewordenen Einbruchserie. Außerdem bildet die Statistik nur die bekannt gewordenen Straftaten ab, das sogenannte Hellfeld. Laut einer aktuellen Studie des Bundeskriminalamtes, dem Deut­schen Vik­ti­mi­sie­rungs­sur­vey 2017, lag die Anzeigequote bei Wohnungseinbrüchen zuletzt bei 72,5 Prozent.

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