Kriminaldienst nimmt dubiose Gewinn-Versprechen unter die Lupe

Dudweiler. Es kommt nicht oft vor, dass jemand was zu verschenken hat. Stutzig sollte man werden, wenn ein Schreiben der "Eurostar Bargeldbenachrichtigungszentrale" im Briefkasten liegt. Die Herrschaften, die dahinterstecken, haben nichts zu verschenken. Schon gar nicht an Leute, die sie nicht kennen. Obwohl der dubiose Absender das vorgibt

 Von Zeit zu Zeit flattern abenteuerliche Geldgewinn-Versprechen in die Briefkästen der Bürger. Vor solchen Schreiben warnen Polizei und Verbraucherzentrale. Foto: dpa

Von Zeit zu Zeit flattern abenteuerliche Geldgewinn-Versprechen in die Briefkästen der Bürger. Vor solchen Schreiben warnen Polizei und Verbraucherzentrale. Foto: dpa

Dudweiler. Es kommt nicht oft vor, dass jemand was zu verschenken hat. Stutzig sollte man werden, wenn ein Schreiben der "Eurostar Bargeldbenachrichtigungszentrale" im Briefkasten liegt. Die Herrschaften, die dahinterstecken, haben nichts zu verschenken. Schon gar nicht an Leute, die sie nicht kennen. Obwohl der dubiose Absender das vorgibt. So hat jetzt ein Leser aus Dudweiler der SZ-Redaktion ein solches Schreiben zugesandt. Es stellt die Auszahlung von 5000 Euro in Aussicht, verknüpft mit einem Ganztagsausflug am 9. September. Ziel unbekannt. Alles kostenlos, versteht sich, damit Gutgläubige schnell zusagen: Anfahrt "mit unserem Luxus-Reisebus", leckeres Frühstück, Freigetränk, reichhaltiges Mittagessen, Begrüßungsfeier, Stadtbesichtigung und - Achtung! - "je ein 10 kg schwerer Schlemmerkorb" gefüllt mit Lebensmitteln für den täglichen Bedarf. Unfreiwillig komisch der Zusatz: "Ihre Speisekammer wird nach Ihrem Besuch bei uns reichlich gefüllt sein. Kaufen Sie vorher bitte nicht ein!" Im Übrigen wird darauf hingewiesen, dass "ein geeignetes Transportmittel zum Abtransport Ihrer Geschenke" selbstverständlich kostenlos zur Verfügung gestellt werde. Am Tag der Reise sollen auch die 5000 Euro ausgezahlt werden. Nun brauche man bloß eine Antwortkarte an die "Agentur Martin Weber" in Cloppenburg zu schicken, und dem Glück stehe nichts mehr im Wege. Im Brief wird der Leser aus Dudweiler ("Lieber Herr M.") achtmal direkt angesprochen, wohl um Nähe zu erzeugen zwischen selbstlosem Geber und fröhlichem Nehmer. Der Sulzbacher Kriminaldienst (KD) kennt seit Montag die Schreiben, die nicht nur in unserer Region kursieren. KD-Chef Reiner Spies erklärt, ein Kollege prüfe gerade, ob strafrechtlich relevante Sachverhalte vorliegen. Vermutlich handele es sich um eine verdeckte Kaffeefahrt. Bei diesen, so ist mittlerweile hinlänglich bekannt, wird Leuten, die sich darauf einlassen, überteuerte Ware angedreht. Der Kriminaldienstleiter selbst wirft solche Schreiben, die ihm aus heiterem Himmel dicke Gewinne versprechen, weg. Wie viele andere, die sich nicht für dumm verkaufen lassen. Auch die Verbraucherzentrale des Saarlandes warnt vor der "Agentur Martin Weber" aus Cloppenburg. Den Tipp bekamen wir von einem Leser-Reporter aus Dudweiler. Sie haben auch Spannendes oder Ärgerliches zu erzählen oder sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (06 81) 59 59 800, E-Mails an leser-reporter@sol.de. "Ihre Speisekammer wird nach Ihrem Besuch bei uns reichlich gefüllt sein. "Slogan der Veranstalter

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