Kriminalbeamte wollen im Polizeipräsidium vertreten sein

Saarbrücken. Das Polizeipräsidium, unter dessen Dach ab Januar 2012 Landespolizeidirektion (LPD) und Landeskriminalamt (LKA) zusammengeführt werden, muss aus Sicht des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) "paritätisch" mit einem Schutz- und einem Kriminalpolizisten besetzt werden

Saarbrücken. Das Polizeipräsidium, unter dessen Dach ab Januar 2012 Landespolizeidirektion (LPD) und Landeskriminalamt (LKA) zusammengeführt werden, muss aus Sicht des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) "paritätisch" mit einem Schutz- und einem Kriminalpolizisten besetzt werden. BDK-Landeschef Felix Recktenwald (Foto: privat) reagierte gestern mit diesem Hinweis auf einen Bericht unserer Zeitung, wonach für die künftige Führungsspitze der Polizei bereits Vorentscheidungen gefallen sind. Demnach wird der Saarlouiser Polizeichef Norbert Rupp (49) Landespolizeipräsident und Hugo Müller (52), Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), soll Vizepräsident werden. Beide kommen aus der uniformierten Schutzpolizei. Rupp ist CDU-Mitglied, Müller gehört der SPD an.BDK-Chef Recktenwald betonte, die saarländische Polizei bestehe aus Schutz- und Kriminalpolizei, die jeweils kompetente Führungspersönlichkeiten in ihren Reihen hätten. Seine Organisation als Berufsvertretung der Kriminalbeamten setze sich "rein fachlich mit dem Arbeitspapier der Neuorganisation" auseinander. Dazu gehöre auch die Forderung, dass ein Kriminalist im Präsidium vertreten sei. Recktenwald: "Eine Parität nach Parteizugehörigkeit lehnen wir im Sinne der Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger im Saarland entschieden ab." Die Führung der Saar-Polizei brauche kriminalpolizeiliche Kompetenz in allen Entscheidungsebenen, auch im Landespolizeipräsidium.

Recktenwald, dessen BDK mit der von Müller geführten GdP konkurriert, zeigte sich verwundert über die Nachricht, dass für die künftige Polizeispitze Vorentscheidungen gefallen seien. Aussage der Regierungsverantwortlichen sei es bislang gewesen, es sei noch nichts entschieden. Er kündigte an, der BDK werde seine Kritikpunkte für den Bereich der Kriminalitätsbekämpfung "fachlich argumentativ" gegenüber dem Ministerium darlegen. mju

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