Krieg in Europa Spenden vom 1. FCS und Betroffene im Badmintonclub – So groß ist die Ukraine-Hilfe im Sport

Verschiedene saarländische Sportvereine engagieren sich aktuell für die Zivilbevölkerung in der Ukraine. Nicht nur von hier aus, sondern auch vor Ort. Wie Sportler aus dem Saarland den Kriegsalltag in der Ukraine bewältigen.

Krieg in der Ukraine: So groß ist die Hilfe im Sport und Fußball im Saarland
Foto: Andreas Schlichter

Die Hilfsbereitschaft im Saarland für die Menschen aus und in der Ukraine ist groß. Gerade im Sport zeigt sich, wie sehr sich ganz unterschiedliche Akteurinnen und Akteure engagieren.

6 000 Euro Geldspenden durch FCS-Fans gesammelt
Am vergangenen Sonntag waren es beispielsweise die Fans des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, die zu einer Spendenaktion aufgerufen hatten. Dutzende von Kisten mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, Iso-Matten und Schlafsäcken wurden in den Räumen der FCS-Fans gesammelt. Dazu kamen über 6 000 Euro Geldspenden zusammen. Geld und Sachspenden wurden dem Malteser Hilfsdienst in Lebach übergeben und sind auf dem Weg ins Krisengebiet.


Der Sport lebt aber auch von persönlichen Kontakten und langjährigen Freundschaften. Vladislav Druzhenko war mal ein richtig guter Badmintonspieler, unter anderem in Diensten des 1. BC Bischmisheim. Ein echter Vielspieler. Er war immer und überall am Start – und, außergewöhnlich: Er trat meistens gleich in allen drei Disziplinen an. Einzel, Doppel und Mixed. Und er war in jeder Disziplin richtig gut. Und sympathisch noch dazu. Jetzt ist Vladislav Druzhenko im Krieg. In der Ukraine. In seinem Heimatland.

Badmintonclub Bischmisheim ermöglicht Flucht aus Ukraine
Am vergangenen Freitag hat er seine Frau Natalie und seinen jüngeren Sohn Anton in der Ukraine in den Zug nach Lwiw gesetzt. Von dort aus schafften es Natalia und Anton nach Polen. Vladislavs alte Mannschaftskollegen vom 1. BCB, Michael Keck und Kristof Hopp, sind am vergangenen Wochenende mit dem Auto nach Krakau gefahren und haben Natalia und Anton ins Saarland geholt. Hier sind sie sicher. Aber sie brauchen Hilfe. Wer helfen möchte, kann das tun. Am einfachsten mit einer kleinen Spende – per Paypal an keckofatz@web.de oder auf das Konto unter IBAN DE17 5904 0000 0572 2988 00.


Persönliche Betroffenheit und Engagement des gesamten Vereins und seiner Sponsoren prägen die Unterstützung beim Ringer-Bundesligisten KSV Köllerbach. Vorzeigeringer Andrij Shyyka kam vor 16 Jahren aus der Ukraine, um im Saarland eine neue Heimat zu finden. Seine Mutter ist noch im Kriegsgebiet, will Haus und Heimat nicht verlassen.
Auch Shyykas Mannschaftskollege Oleksandr Khotzianivski in noch im Kriegsbeiet. "Sascha" hat seine Frau und kleine Tochter raus aus Kiew gebracht in ein Dorf 150 Kilometer entfernt der umkämpften Hauptstadt. Hier sei man vorerst sicher, erklärte der 120-Kilo-Ringer per Telefon.

Spendenaktion des Bundesligisten KSV Köllerbach
Der KSV hat nun ein Spendenkonto eingerichtet, um seinem Sportler, aber auch anderen vom sinnlosen Krieg betroffenen Menschen zu helfen. "Wir verzichten zunächst auf Sachspenden, weil Geldspenden die Helfenden vor Ort schneller erreichen und einfacher für das verwendet werden können, was vor Ort tatsächlich gebraucht wird", sagt Köllerbachs Mannschaftsverantwortlicher Thomas Geid. „Zudem entfällt der logistische Aufwand. Wenn sich konkret Bedarf ergibt, werden wir einen weiteren Spendenaufruf starten." Spendenkonto Ukrainehilfe KSV Köllerbach, Sparkasse Saarbrücken IBAN: DE 72590501010028722171, Verwendungszweck: Ukrainehilfe
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