Kreuzschwestern nehmen Abschied

Weiskirchen. "Nun danket alle Gott, mit Herzen, Mund und Händen" - mit diesem Lied wurde der Dankgottesdienst zu Ehren der Ordensschwestern des Kinderhaus St. Maria Weiskirchen eröffnet

 Ulrike Zimmer (von links), Manfred Barth, Inge Finkler, alle vom Pfarreienrat, Franz-Josef Saar, Leiter der Einrichtung, Provinzoberin Margarita, Pastor Joachim Haupenthal und vorne rechts die Schwestern Maria (Leiterin), Pauline und Anna Katharina nahmen am Gottesdienst teil. Foto: Ruth Solander

Ulrike Zimmer (von links), Manfred Barth, Inge Finkler, alle vom Pfarreienrat, Franz-Josef Saar, Leiter der Einrichtung, Provinzoberin Margarita, Pastor Joachim Haupenthal und vorne rechts die Schwestern Maria (Leiterin), Pauline und Anna Katharina nahmen am Gottesdienst teil. Foto: Ruth Solander

Weiskirchen. "Nun danket alle Gott, mit Herzen, Mund und Händen" - mit diesem Lied wurde der Dankgottesdienst zu Ehren der Ordensschwestern des Kinderhaus St. Maria Weiskirchen eröffnet. Pastor Joachim Haupenthal nahm das Lied zum Anlass, den Schwestern zu danken, die über 80 Jahre im Hochwaldort gewirkt haben und die nun Ende Juni den Konvent in Weiskirchen verlassen und in ihr Mutterhaus nach Bingen zurückkehren. Er verglich das Wirken der Schwestern mit dem von Philipp Neri, einem Heiligen, und Gründer des Oratoriums, der seinen Glauben unkonventionell lebte und ihn nicht nur durch Reden verkörperte, sondern auch durch Tanzen und Singen froh- und glückbringend verkündete."Lebe mit Leidenschaft!" - dies sei der Leitspruch der Kreuzschwestern gewesen, die 1927 nach Konfeld kamen, wo sie den Auftrag hatten, einen Kindergarten zu gründen und sich um die weibliche Jugend zu kümmern, sagte Provinzoberin Margarita. "Die Aufgaben der Schwestern haben sich in den folgenden Jahrzehnten sehr verändert. Wir sind dankbar, dass nach dem Weggang die Arbeit hier in Weiskirchen so kompetent weitergeht", betonte sie. Der Abschied sei schmerzlich, aber irgendwann einfach notwendig. "Wir schauen dankbar zurück und blicken zuversichtlich in die Zukunft", sagte die Provinzoberin zu den sichtlich gerührten Schwestern Maria, Anna Katharina und Pauline. "Mit vier Schwestern haben wir in Konfeld angefangen und mit drei Schwestern verlassen wir den Konvent", meinte die Provinzoberin schmunzelnd.

Auch Bürgermeister Werner Hero dankte den Schwestern für ihr großes Engagement in all den Jahren. "Die Kinder haben hier eine Heimat gefunden und in vielen Bereichen haben Sie sichtbare Spuren hinterlassen. Was erreicht wurde, bleibt zurück, auch wenn im Moment die Trauer über den Weggang überwiegt", sagte er.

Inge Finkler vom Pfarreienrat Weiskirchen hob besonders die aufopfernde Arbeit der Schwestern hervor. "Sie haben Großes hier geleistet, waren immer da, wenn man Sie brauchte, haben den Kindern ein Stück Elternersatz und Heimat gegeben und sie auf das Leben vorbereitet", betonte Finkler. Das habe viel Kraft gekostet. Manche Kinder hätten regelrecht wieder aufgepäppelt werden müssen, als sie in das Kinderheim kamen, und auch erzieherisch habe oftmals viel Nachholbedarf bestanden. Die einzigen Ruhepausen seien die Gebetsstunden gewesen, so Finkler. "Alles Wirkliche im Leben ist Begegnung- dieser Satz von Martin Buber passt auf das Wirken der Schwestern in Weiskirchen. Sie werden uns sehr fehlen!"

Auch der ehemalige Pastor Berthold Mathias Schäfer hat in seiner siebenjährigen Tätigkeit das Kinderheim und die dort lebenden Schwestern als Ort kennengelernt, "wo man auch mal sein Herz ausschütten durfte, wo man offen sein durfte und angenommen wurde". Er schloss seine Dankesworte mit einem Vers aus dem Römerbrief, der zu dem Konzept des Ordensgründers passt: "Seid fröhlich als Menschen der Hoffnung, bleibt standhaft in aller Bedrängnis, lasst nicht nach im Gebet."

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