Kreissparkasse trotzt der FinanzkriseKreditkarten-Panne: KSK-Kunden nicht zur Kasse gebeten

Homburg. Die Kreissparkasse Saarpfalz (KSK) mit Sitz in Homburg hat seit Jahresbeginn eine neue Führung. Gunar Feth, 43, und Ralph Marx, 52, bilden den künftig zweiköpfigen Vorstand. Feth ist nunmehr Vorstandsvorsitzender, Marx sein Stellvertreter. Am Freitag stellten sich beide in einem Pressegespräch der Öffentlichkeit vor

 Landrat Clemens Lindemann (links) stellte am Freitag die neue Spitze der Kreissparkasse Saarpfalz vor (von links nach rechts): Vorstandsvorsitzender Gunar Feth, die stellvertretenden Vorstandsmitglieder Werner Schneider und Gerd Reitnauer sowie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Ralph Marx. Foto: Thorsten Wolf

Landrat Clemens Lindemann (links) stellte am Freitag die neue Spitze der Kreissparkasse Saarpfalz vor (von links nach rechts): Vorstandsvorsitzender Gunar Feth, die stellvertretenden Vorstandsmitglieder Werner Schneider und Gerd Reitnauer sowie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Ralph Marx. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Die Kreissparkasse Saarpfalz (KSK) mit Sitz in Homburg hat seit Jahresbeginn eine neue Führung. Gunar Feth, 43, und Ralph Marx, 52, bilden den künftig zweiköpfigen Vorstand. Feth ist nunmehr Vorstandsvorsitzender, Marx sein Stellvertreter. Am Freitag stellten sich beide in einem Pressegespräch der Öffentlichkeit vor. Die Änderung an der Spitze des Geldinstituts war notwendig geworden, da der bisherige Vorstandsvorsitzende Ludwig Wasemann, 64, sich Ende des Jahres in den Ruhestand verabschiedet hat (wir berichteten).Nach der strategischen Neuausrichtung der KSK im Jahr 2004 sei klar gewesen, dass der Vorstand nach der Verabschiedung der beiden Mitglieder - Peter Cervi ging 2008 in Ruhestand, Ludwig Wasemann Ende 2009 - nur noch von zwei Personen besetzt werde. Damit rückt aber zwangsläufig auch die zweite Führungsebene etwas in den Vordergrund. Künftig wird das Haus zwei stellvertretende Vorstandsmitglieder haben. Es sind dies die Direktoren Gerd Reitnauer und Werner Schneider. Reitnauer wird ab sofort in Vorstandsfragen Gunar Feth vertreten, Schneider dessen Stellvertreter Ralph Marx. Landrat Clemens Lindemann, der gleichzeitig Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse ist, sprach bei der Vorstellung von einem "neuen, verkleinerten, aber nicht weniger gewichtigen Vorstand". Mit Feth und Marx verfüge die KSK "über zwei Gute, die das Haus auf einem erfolgreichen Kurs halten werden", so Lindemann. Der Landrat unterstrich zum wiederholten Mal, dass das Jahr 2009 mit der Finanzkrise gezeigt habe, wie wichtig Sparkassen im Bankenwesen seien. "Was wäre in den vergangenen Monaten passiert, hätte es die Sparkassen - und auch die Volksbanken - als Hort der Stabilität nicht gegeben?" Auch im Saarland habe es schon einmal Bestrebungen gegeben, die Sparkassen zu privatisieren, glücklicherweise sei es nie dazu gekommen. Zur Situation der KSK Saarpfalz meinte Lindemann: "Wir liegen gut, alle saarländischen Sparkassen geben keinen Anlass zu organisatorischen Veränderungen." Ein Qualitätsmerkmal der Sparkassen sei, dass sie klein und dezentral aufgestellt seien - sie sind lokal verantwortlich." Diese Überschaubarkeit sei ein Stück Solidität.Bis die genauen Zahlen der Jahresbilanz feststehen, dauert es zwar noch ein paar Wochen, doch der neue Vorstandsvorsitzende Gunar Feth gab schon mal einen Einblick auf die "grundsätzlich positive Entwicklung in 2009". Demnach hat die KSK Saarpfalz der Finanzkrise getrotzt. Solide Erträge bei überschaubarem Risiko seien erzielt worden. Feths Prognose: "Es wird eine Stabilisierung des Ergebnisses auf Vorjahresniveau geben." Die Kreissparkasse bleibe Marktführer im Privat- und Firmenkundengeschäft und zudem "Partner Nummer eins für den saarpfälzischen Mittelstand". Die Bilanzsumme habe sich bei 1,65 Milliarden Euro stabilisiert, die Vermögensbildung sei sogar um 2,4 Prozent gesteigert worden - auf nunmehr rund 1,5 Milliarden Euro. Feth nannte als Beispiel, dass das Geldinstitut auf die Kunden zugeht, die zahlreichen Hilfen für Privathaushalte, die unter der Wirtschaftskrise gelitten haben. "Viele Familien haben unter Kurzarbeit gelitten, da konnten wir helfen." Homburg. Die Kunden der Kreissparkasse Saarpfalz werden wegen der Probleme zum Jahreswechsel mit den Kreditkarten keine zusätzlichen Gebühren zahlen müssen. Das sagte Vorstandsmitglied Ralph Marx anlässlich des Pressegesprächs am Freitagmorgen. Die Akzeptanzprobleme von Debit- und Kreditkarten an den Zahlungsautomaten seien durch Softwarefehler entstanden, die die Herstellerfirma zu verantworten habe. Die Chips der Karten seien millionenfach produziert worden. Die negativen Auswirkungen auf die Sparkassenkunden seien begrenzt, so Marx. Es sei auch kein genereller Austausch der Karten erforderlich. Ab Anfang Februar könne bei der KSK-Zentrale in Homburg eine neue Software direkt auf die Kundenkarten gespielt werden. Später sei dies auch an jedem Geldautomaten möglich. Alle Gebühren, die den KSK-Kunden bei der Beschaffung von Bargeld beziehungsweise neuer Karten entstanden seien, würden erstattet.Von den Problemen waren alle Kreditkarten betroffen, die vor dem Ausstellungsdatum März 2009 produziert wurden. Sie sind fehlerhaft. Alle Sparkassen-Cards, die nach dem Juni 2009 produziert wurden, funktionieren laut Marx fehlerfrei.Der neue Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Gunar Feth, ging auch auf das "Gespenst Kreditklemme" ein. Da die Wachstumsraten bei den Großbanken, Regionalbanken und auch Landesbanken im Krisenjahr zurückgegangen seien, sei es zu der Warnung vor der Klemme gekommen. Die Sparkassen wie auch die Genossenschaftsbanken seien von rückgehenden Wachstumsraten jedoch nicht betroffen. Die beiden Letztgenannten hätten gemeinsam aber einen Marktanteil von nahezu 70 Prozent (Sparkassen 40 bis 50 Prozent), "so dass es mit einer Kreditklemme nicht so weit her sein kann", so Feth, "wir sind und bleiben verlässlicher Partner unserer Region". pn

Zur PersonGunar Feth ist Jahrgang 1966, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er gehört seit Februar 2005 dem Vorstand der Kreissparkasse Saarpfalz an, seit dem 1. Januar 2010 in der Funktion des Vorstandsvorsitzenden. Er ist damit Nachfolger von Ludwig Wasemann, der sich zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet hat. Feth hat 1986 seine Ausbildung bei der KSK in Homburg begonnen. Er hat am Lehrinstitut der deutschen Sparkassenakademie in Bonn studiert mit dem Abschluss Diplom-Sparkassen-Betriebswirt. Der 43-jährige Bexbacher zeichnet ab sofort unter anderem für die Bereiche Firmen- und Gewerbekunden, Individualkunden und Immobilienfinanzierung, Privatkunden, Unternehmensentwicklung, Personal und Controlling verantwortlich.Ralph Marx ist Jahrgang 1957, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er gehört seit Oktober 2008 dem KSK-Vorstand an. Er hat seine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Kreissparkasse Merzig begonnen, bei der Sparkasse Merzig-Wadern war er von 2000 bis 2008 Vorstandsmitglied. Auch er ist studierter Diplom-Sparkassen-Betriebswirt. Marx zeichnet ab sofort unter anderem für die Bereiche Organisation/IT, Gebäudemanagement, Datenmanagement, Marktservice, Rechnungswesen und Revision verantwortlich. pn

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