Situation an saarländischen Krankenhäusern Wie überlastet sind die Intensivstationen?

Saarbrücken · Auf Bundesebene warnen Ärzte jetzt sogar schon vor einer „Triage“. Im Saarland sind die Intensivstationen auch zu 90 Prozent belegt, doch Corona ist nur ein Teil des Problems.

 Seit einem Jahr erschwerter Pflege-Alltag, hier auf der „Cobaz 1“-Intensivstation, dem Beatmungszentrum im Winterberg-Klinikum Saarbrücken.

Seit einem Jahr erschwerter Pflege-Alltag, hier auf der „Cobaz 1“-Intensivstation, dem Beatmungszentrum im Winterberg-Klinikum Saarbrücken.

Foto: Robby Lorenz

Seit Beginn der Pandemie werden Lockdown-Maßnahmen mit der „Überbelastung“ der Intensivstationen begründet. Auch die aktuelle Debatte um die Verschärfung des Bundesinfektionsschutzgesetzes wird durch zunehmend schrillere Alarmrufe der Ärzteschaft orchestriert, die Intensivstationen liefen voll. Tatsächlich häufen sich Meldungen, dass in Städten wie Köln, Göppingen oder Ludwigshafen kaum noch freie Intensivbetten zur Verfügung stehen. Am Mittwoch nun zündeten Mediziner die nächste, ja letzte Warn-Eskalationsstufe. Der Virologe Christian Drosten erklärte, er erwarte „nicht ohne weiteres“, dass man mit den Notbremse-Maßnahmen „die Situation in der Intensivmedizin noch kontrollieren kann“. Und angesichts der Verzögerungen brachte die Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna, das ins Spiel, was im Frühjahr vergangenen Jahres das Schreckens-Szenario schlechthin war, die „Triage“: Wenn zu wenig Betten für alle schwer Erkrankten da sind, entscheiden Ärzte, wer überhaupt noch eine lebensrettende Behandlung erhält und wer nicht. Stehen wir also kurz vor der Katastrophe?