Krammes kann es

Eiweiler. Ein grün-schwarzer Ford Fiesta mit der Nummer 43 mischte in diesem Jahr die Europäische Tourenwagenserie ETCC in der Klasse bis 1600 Kubik auf. Am Steuer: Kevin Krammes aus Eiweiler

 Nase vorne: In der ETCC wird hart gekämpft. Kevin Krammes (vorne) gewann in seinem Ford Fiesta fünf von acht Saisonläufen. Foto: fia

Nase vorne: In der ETCC wird hart gekämpft. Kevin Krammes (vorne) gewann in seinem Ford Fiesta fünf von acht Saisonläufen. Foto: fia

Eiweiler. Ein grün-schwarzer Ford Fiesta mit der Nummer 43 mischte in diesem Jahr die Europäische Tourenwagenserie ETCC in der Klasse bis 1600 Kubik auf. Am Steuer: Kevin Krammes aus Eiweiler. Der 20-jährige Azubi zum Feinwerkmechaniker gewann fünf der insgesamt acht Rennen der Saison und sicherte sich damit den Europameister-Titel mit sieben Punkten Vorsprung vor seinem Markenkollegen Paolo Necchi aus Italien.Damit ließ Krammes gleich in seiner ersten Saison alle Konkurrenten hinter sich. "Ich war schon überrascht, dass es auf Anhieb so gut funktioniert hat. Ich wollte vorne mitfahren, aber dass ich gleich den Titel gewinne, dass hätte ich nicht gedacht", berichtet der 20-Jährige strahlend.

Den Triumph von Krammes konnten sich seine Familie und seine Freunde sogar im Fernsehen anschauen. Denn die letzten beiden Rennen der Serie Ende Juni auf der Rennstrecke in Imola wurden auf Eurosport live übertragen. "Davon bekommt man beim Fahren aber gar nichts mit. Nur im Training hat man mal die eine oder andere Kamera gesehen, die einem nachgeschwenkt ist", erzählt der Fahrer.

In Imola wollte er bei einem Vorsprung von 17 Zählern an der Spitze der Serie eigentlich locker den Titel nach Hause fahren. Doch daraus wurde nichts: "Schon im Training hatten wir Probleme mit der Elektrik", sagt Krammes. Im ersten Lauf des Rennens fuhr ihm dann ein anderes Fahrzeug ins Heck. Der 20-Jährige flog ins Kiesbett. "Das war ein kurzer Schock, aber da denkt man nicht viel darüber nach. Es muss ja direkt weiter gehen", so der Fiesta-Pilot. Sein Auto war an der Hinterachse beschädigt, trotzdem wurde er im ersten Rennen Vierter und im zweiten Rennen Dritter. Das reichte dank fünf Siegen in den ersten sechs Läufen (in Monza, Salzburg und Bratislava) zum Gesamtsieg - obwohl Konkurrent Necchi beide Rennen gewann.

Für Krammes war es der erste internationale Titel seiner Karriere. Die hat im Jahr 2000 - Kevin war damals sieben Jahre alt - begonnen. "Ich habe beim MSC Obere Nahe in Türkismühle mit Kart-Fahren begonnen. Mein älterer Bruder Christian hat mich zu diesem Sport gebracht", berichtet Krammes. Im Kart wurde er mehrfach Saarlandmeister und zudem einmal deutscher Meister. 2007 stieg er zum Auto-Slalom um. Hier wurde er zwei Mal Saarlandmeister und ein Mal deutscher Vizemeister.

2010 folgte mit Gaststarts in der ADAC-Procar-Serie der Sprung ins internationale Renngeschäft. Dort hofft Krammes, nach dem Europameister-Titel jetzt endgültig Fuß zu fassen. "Mein Ziel ist die Zwei-Liter-Klasse in der ETCC oder die WTCC", sagt der Nachwuchs-Fahrer. Die WTCC ist die Weltmeisterschaft. sem

Foto:fia

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