"Kraft und Können" sind für Lauer ausschlaggebend

Kind einer Arbeiterfamilie ist er, sagt Patrik Lauer. "Es war nicht immer einfach für meine Eltern. Für Schule und Studium haben sie sich immer viel abgespart", erinnert sich der Sozialdemokrat. Das hat auch dazu geführt, dass er sich einsetzt, Klassensprecher war er, politisch begann er mit 19 Jahren mitzumachen

 Patrik Lauers Lieblingsplatz außerhalb seiner Gemeinde: am Saaraltarm in Saarlouis. Fotos: Heike Theobald

Patrik Lauers Lieblingsplatz außerhalb seiner Gemeinde: am Saaraltarm in Saarlouis. Fotos: Heike Theobald

Kind einer Arbeiterfamilie ist er, sagt Patrik Lauer. "Es war nicht immer einfach für meine Eltern. Für Schule und Studium haben sie sich immer viel abgespart", erinnert sich der Sozialdemokrat. Das hat auch dazu geführt, dass er sich einsetzt, Klassensprecher war er, politisch begann er mit 19 Jahren mitzumachen. "Sie müssen eine gewisse Leidenschaft mitbringen, Ideen entwickeln und dann die Leute mitnehmen, sie begeistern", ist Lauers Überzeugung.Patrik Lauer, 48 Jahre alt, will Landrat des Landkreises Saarlouis werden. Die SPD hat ihn mit fast hundertprozentigem Votum als Kandidat für den Chefsessel im Landratsamt nominiert. Zurzeit ist Lauer Bürgermeister der Gemeinde Nalbach.

Seit 2003 ist Lauer erster Mann in der Nalbacher Verwaltung. Richterkollegen hätten ihn damals für verrückt erklärt, vom ebenso gut bezahlten Richterposten ins Bürgermeisteramt zu wechseln. "Vielleicht bin ich ja auch positiv verrückt", schmunzelt er. Auf jeden Fall habe es ihn "nie gereut" zu wechseln und nun seine Heimatgemeinde zu gestalten. Und was Kollegenrat betrifft, hat er kein Problem damit, "Sachen gegen den Strom" zu machen. Seine - für einen SPD-Mann außergewöhnlich kritische - Haltung zum Bergbau und die seinerzeit einmalige Entscheidung, eine Grundschule für alle Ortsteile zu bauen, nennt er als Belege für unkonventionelles Vorgehen.

Die wichtigste Frage ist für Lauer: "Wie attraktiv ist es für die Menschen, hier bei uns zu leben?" Daraus ergeben sich die wichtigsten Aufgaben eben auch des Landrats. Das "Modell Nalbach", sein "Lieblingskind Grundschule", will er auf den gesamten Kreis und die weiteren Schulformen übertragen. Er legt auch mehr Wert auf vermehrte Angebote gebundener Ganztagsschulen, als etwa Konkurrent Hartz.

Ebenfalls modellhaft nennt Lauer den Ansatz Null-Emissions-Gemeinde Nalbach. Das gehe auch für den Kreis - Null-Emissions-Kreis bedeute ja nicht, die Industrie abzuschaffen, entgegnet er seinen Gegnern.

Gute Arbeitsplätze, gute Bildung für die Kinder, gut und gerne hier leben können: "Das ist eigentlich schon das Programm", sagt Lauer. Seinen Slogan "Kraft und Können" versteht er als ersten Teil einer Gleichung. Wer das zusammenzähle, komme auf "Landrat Lauer". Gute Arbeitsplätze gibt es schon, aber man dürfe sich nicht darauf ausruhen, sagt er. Eine offensive Ansiedlungspolitik will er zur Chefsache des Landrats machen. Seine Vision ist es, die hiesige Wirtschaft mit Hochschuleinrichtungen zu verzahnen. Energie-Effizienz und Elektromobilität sind für ihn zwei geeignete Zukunftsfelder. Dass der Kreis die Option gezogen hat, lobt Lauer. "Das passt zu meiner Überzeugung", sagt er, "wenn man klein ist und wenig Geld hat, dann soll man wenigstens schnell sein." Tourismus will er stärken, in der Seniorenpolitik kann er sich zum Beispiel ein Modellprojekt generationenübergreifendes Wohnen im Kreis vorstellen.

"Der Kreis muss Dienstleister sein. Der Landrat geht dabei seinen Leuten voran", sagt Patrik Lauer. Wie als Bürgermeister bisher wolle er "etwas bewegen". Damit das klappt, möchte er am Sonntag die Landratswahl für sich entscheiden. "Das Modell Nalbach

ist oft übertragbar"

Patrik Lauer zu

den Schwerpunkten

"Gut und gerne

hier leben können"

Wichtiges Ziel von

Patrik Lauer

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort