Kraft für den AbstiegskampfMit dem Final-Einzug geht ein Traum in Erfüllung
Völklingen. Am Ende waren es erwartungsgemäß nicht die Handballer der HSG Völklingen, sondern die des SV Zweibrücken, die den Gewinn des Saarlandpokals, der sogenannten Bank-1-Saar-Trophy, feiern durften
Völklingen. Am Ende waren es erwartungsgemäß nicht die Handballer der HSG Völklingen, sondern die des SV Zweibrücken, die den Gewinn des Saarlandpokals, der sogenannten Bank-1-Saar-Trophy, feiern durften. Nach dem Schlusspfiff in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle formierten sich die Pfälzer am Ostermontag zu einem Kreis, um mit einem lautstarken "So sehen Sieger aus" ihren 28:23-Sieg (14:10) zu feiern. "Man kann den Zweibrückern nur gratulieren. Der SV ist der verdiente Sieger des Saarlandpokals", sagte HSG-Trainer Berthold Kreuser. Er ergänzte: "Ich hoffe, dass meine Mannschaft die positiven Eindrücke des Halbfinals mit in die Liga nimmt, um im Kampf gegen den Abstieg zu bestehen." Das verlorene Endspiel nahm die HSG nicht zum Anlass, um Trübsal zu blasen. Zu gut hatte sich der Oberligist zuvor im Halbfinale gegen Saarlandliga-Spitzenreiter MSG HF Merzig-Brotdorf präsentiert - und auch später im Finale eine ordentliche Leistung gegen den Drittligisten gezeigt.
Feit bester Torwart des Turniers
Im Halbfinale setzte sich Völklingen mit 30:24 (16:11) gegen Merzig-Brotdorf durch. Treffsicherster Schütze des Spiels war der Merziger Laszlo Kincses mit acht Toren, für die HSG war Dominic Hawener sechs Mal erfolgreich. Im Finale erwischte Völklingen einen holprigen Start: Da es in der Rückwärtsbewegung nicht stimmte, kam Zweibrücken zu vielen Torchancen. Der Favorit münzte sein Chancenplus in eine 7:3-Führung um. HSG-Torwart Björn Feit, der zum besten Schlussmann des Turniers gewählt wurde, hielt seine Mannschaft mit tollen Paraden im Spiel - und seine Mitspieler schafften nach einem verwandelten Siebenmeter von Dominic Hawener den 8:9-Anschlusstreffer. Danach ließen sie jedoch wieder den direkten Zug zum Tor vermissen und Zweibrücken konnte bis zur Halbzeit den Vorsprung wieder auf vier Tore ausbauen.
Nach der Pause stellte Zweibrücken die Weichen schnell auf Sieg. "Das war die entscheidende Phase des Spiels. Nach dem zweiten Kreuzen des SV klaffte in unserer Deckung oft eine große Lücke. Die Zweibrücker haben eine Schippe draufgelegt und ihre Stärken besser ausgespielt. Da war der Klassenunterschied sehr deutlich zu sehen", erklärte Kreuser. Etwa zehn Minuten vor dem Schlusspfiff war Zweibrücken beim Stand von 23:15 mit acht Toren enteilt und ließ es etwas lockerer angehen. Das konnte die HSG nutzen, um Ergebniskorrektur zu betreiben.
Beste Werfer der HSG waren die A-Jugendspieler Peter Walz und Björn Zintel mit je sechs Toren, für Zweibrücken traf Jérome Müller sechs Mal. Er wurde zum besten Spieler des Pokal-Endturniers gekürt.
Im nächsten Oberliga-Spiel hat Völklingen am kommenden Samstag um 19.30 Uhr in der Hermann-Neuberger-Halle die SG Saulheim zu Gast.
Püttlingen. Nachdem die Damen des HSV Püttlingen den Klassenverbleib in der Handball-Oberliga so gut wie sicher geschafft und damit das primäre Saisonziel erreicht haben, konnte sich die Mannschaft von Trainer Hans-Werner Müller am Ostermontag in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle in aller Ruhe auf ihr sekundäres Saisonziel konzentrieren - den Einzug in das Saarlandpokal-Finale. Und tatsächlich: Der HSV Püttlingen besiegte im Halbfinale Ligakonkurrent SV Zweibrücken mit 17:15 (9:10). Im Endspiel gegen den Drittligisten TuS Neunkirchen gab's dann aber eine deutliche 15:21 (7:10)-Niederlage. Doch Müller sagte: "Bei mir überwiegt die Freude. Für uns ist mit dem Einzug ins Endspiel ein Traum in Erfüllung gegangen."
Im Finale war den etwa 800 Zuschauern schnell klar, dass es für den HSV keine Sensation gibt. Neunkirchen zeigte sich kombinationsfreudiger und war im Torabschluss präziser. Mit Nathalie Hochscheid, Lena Mirtes und vor allem Aleksandra Jelicic verfügte TuS-Trainer Mirko Pesic über Spielerinnen, die die HSV-Deckung über die gesamte Partie hinweg vor Probleme stellten. Zudem hatte Neunkirchen mit Linda Bechel einen starken Rückhalt im Tor. Sie wurde zur besten Torfrau des Turniers gekürt.
Romina Holz fehlte
Nach dem 7:10 zur Pause wurde es für Püttlingen nach dem Seitenwechsel nicht einfacher. Denn Neunkirchen erspielte sich zwingendere Chancen und verhielt sich taktisch cleverer. Zur Mitte der zweiten Halbzeit musste der HSV erstmals einem Sechs-Tore-Rückstand hinterherlaufen (10:16) - und der hatte bis zum Schlusspfiff beim 15:21 bestand. Beste Werferin war Jelicic mit sechs Treffern, für den HSV waren Marion und Karoline Müller je vier Mal erfolgreich. "Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Sie hat sich gegen einen klassenhöheren Club gut verkauft. Heute hat mit Romina Holz noch eine unserer Besten gefehlt", sagte Müller. Er lobte: "Die ganze Saison war toll, denn mir standen über weite Strecken nur acht Feldspielerinnen zur Verfügung." Holz leidet an den Folgen einer Gehirnerschütterung. skr
Im nächsten Oberliga-Spiel hat Püttlingen am kommenden Sonntag um 16 Uhr in der Trimm-Treff-Halle den FSV Mainz II zu Gast.