Kostenfrage geklärt: Saarbahn fährt bis Ende 2016 nach Saargemünd

Saarbrücken · Für die nächsten drei Jahre ist die Saarbahn-Strecke nach Frankreich gerettet. Am Mittwoch einigten sich die Beteiligten auf deutscher und französischer Seite über die Verteilung der Kosten.

Die Saarbahnverbindung von Saarbrücken ins lothringische Saargemünd ist bis Ende 2016 gesichert. Eine entsprechende Regelung haben Vertreter der französischen Bahn SNCF mit der Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, (SPD) und dem Saarbahn-Geschäftsführer Peter Edlinger am Mittwoch in Metz vereinbart.

Danach werden die insgesamt 233 000 Euro, die seit 1. Januar 2014 für die etwa 600 Meter vom letzten deutschen Halt in Hanweiler nach Saargemünd von der Saarbahn gezahlt werden sollten, aufgeteilt. Die Saarbahn erhöht ihre Zuschüsse um jährlich 32 000 Euro auf 74 000 Euro. Die Staatsbahn SNCF übernimmt 99 000 Euro, der französische Staat 60 000 Euro. "Mit dieser Strecke leben wir die europäische Idee jeden Tag", lobte Britz das Abkommen. "Es ist ein gutes Signal, dass wir grenzüberschreitend Probleme zum Wohle der Menschen lösen können", sagte die neue saarländische Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD).

Bereits vor zwei Jahren drohte der Verbindung das Aus, als ab 1. Januar 2012 die Saarbahn zu ihren 42 000 Euro zusätzlich 92 000 Euro zahlen sollte. Durch eine Anordnung des französischen Verkehrsministeriums musste die SNCF diese Gebühren für 2012 und 2013 übernehmen. Als Ende 2013 eine Neuregelung gefunden werden sollte, hieß es, die zusätzliche Gebühr würde sich von 92 000 Euro auf rund 191 000 Euro jährlich erhöhen. Somit hätten sich die Kosten für die Saarbahn auf rund 233 000 Euro erhöht. Damit wäre die Strecke für das Unternehmen nicht mehr wirtschaftlich gewesen.

Britz hatte deswegen an den französischen Premier Jean-Marc Ayrault (PS) appelliert. Dieser hatte in Folge dem Präfekten der Region Lothringen, Nacer Meddah, den Auftrag erteilt, allen Beteiligten einen Vorschlag für die Kosten zu unterbreiten. Parallel dazu hatten der damalige Saar-Verkehrsminister Heiko Maas (SPD) und der Präsident des Regionalrats Lothringens, Jean-Pierre Masseret (PS), in einem Brief an den Pariser Verkehrsminister Frédéric Cuvillier (PS) appelliert, ein Treffen der Verantwortlichen zu veranlassen.

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