Konzertabbruch wegen Gewitter
Völklingen. Vier Banditen kamen am Donnerstagabend nach Völklingen und trafen sich in einer Nische hinter der Eligiuskirche. Und was geschah? In Massen strömten die Menschen herbei und jubelten ihnen zu. Kein Wunder, die Banditen nennen sich nämlich Groove Bandits, sie sind keine böse Bande, sondern eine bluesige Band, und ihre Machenschaften sind sehr erfreulich für Ohr und Gemüt
Völklingen. Vier Banditen kamen am Donnerstagabend nach Völklingen und trafen sich in einer Nische hinter der Eligiuskirche. Und was geschah? In Massen strömten die Menschen herbei und jubelten ihnen zu. Kein Wunder, die Banditen nennen sich nämlich Groove Bandits, sie sind keine böse Bande, sondern eine bluesige Band, und ihre Machenschaften sind sehr erfreulich für Ohr und Gemüt.
Die Viererband besteht aus klassisch ausgebildeten Musikern mit klangvollen Namen: Eddie Gimler, Andy Düro, Billy Trebing und Laura Maas. Früher hießen sie Gunfire, dann We are here, und alle spielen auch in drei oder vier anderen Bands mit. Man kann das verstehen: Wer so gut ist, hat seine eigene Handschrift und kopiert nicht einfach. "Wir arrangieren gute Blues-, Soul- und Funk-Songs um in unseren eigenen Stil", sagt Laura im Vorgespräch, und ihre Stimme klingt schon beim normalen Reden so, als hätte sie Samtbeläge auf den Stimmbändern.
Pünktlich um halb acht schickt Andy eine Serie von Basstupfern über den Platz, und dann schleicht Lauras Stimme wie eine Katze darüber. "Fever" von Peggy Lee, sie schnurrt, flüstert, schreit es zum Gänsehaut kriegen hinaus. Aber zugleich kriegt die Haut der Besucher noch etwas anderes ab: Es tröpfelt. Die rund 800 Besucher rücken auf Tuchfühlung zusammen, man lernt noch mehr Leute kennen, der harte Kern der Open-Air-Fans bildet Menschenklumpen unter Schirmen und Vordächern.
Prompt blinzelt wieder die Sonne durch die Wolken, und die Bandits ziehen die Register ihrer Versionen von Songs der Beatles, der Dire Straits, der Average White Band. Das alles entspricht zwar nicht ganz den Hörgewohnheiten der Stammgäste, wird aber wohlwollend aufgenommen. Auch die Titel von Power of Tower, Rick Vito, Janis Joplin oder Marvin Gaye sind keine Stimmungsknaller, sondern exzellent arrangierte und gespielte Edelsongs.
So hätte der Abend einen schönen Verlauf nehmen können, wenn, ja, wenn höhere Gewalt nicht ihr Missfallen bekundet hätte. Hatte der Wettergott das Wort Bandits zu wörtlich genommen und wollte zürnend eingreifen? Oder sollte das Bier verdünnt werden? Oder gehorchte er nur der Wettervorhersage? Man weiß es nicht. Jedenfalls stürzten gegen 21 Uhr Blitze und Wassermassen so heftig vom Völklinger Himmel, dass das Konzert - zum zweiten Mal in der achtjährigen Geschichte der City Open-Airs abgebrochen werden musste. Dennoch: Es war kurz, aber schön.
Am kommenden Donnerstag spielt die schottische Band Davy Cowan and the Storm Chasers im Völklinger Pfarrgarten. Beginn: 19.30 Uhr.