Konzert auf dem "Seelen-Seismograf"

Jägersburg. Am Sonntag, 5. Februar, präsentieren der Heimat- und Verkehrsverein Jägersburg und die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Saarpfalz wieder ein außergewöhnliches Konzerterlebnis in der Gustavsburg in Jägersburg

 Christian Brembeck kommt zu einem Konzert in die Gustavsburg nach Jägersburg. Foto: KEB/SZ

Christian Brembeck kommt zu einem Konzert in die Gustavsburg nach Jägersburg. Foto: KEB/SZ

Jägersburg. Am Sonntag, 5. Februar, präsentieren der Heimat- und Verkehrsverein Jägersburg und die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Saarpfalz wieder ein außergewöhnliches Konzerterlebnis in der Gustavsburg in Jägersburg. Der Münchner Ausnahmemusiker Christian Brembeck interpretiert Klavierkompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart und Zeitgenossen nicht an einem modernen Konzertflügel, sondern an einem Klavier, das Mozart selbst verwendet und für das er seine Werke komponiert hat. Der besondere Reiz liegt darin, dass Christian Brembeck die Werke auf einem authentischen Instrument der Zeit darbietet.

Singen, sprechen, erzählen

Bei Mozarts "Clavierl" handelt es sich nicht einfach um ein "Klavier mit C", sondern um ein Instrument ganz eigener Art, das sich wesentlich von unseren heutigen Klavieren unterscheidet, ein Instrument, das "singen, sprechen und erzählen" konnte: Es war eigentlich ein Clavichord, das die Familie Mozart auf ihren zahlreichen Reisen mit sich führte, damit der jugendliche Meister in Übung bleiben konnte. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts diente dieses "Fundament aller clavirten Instrumente", das seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar ist, Tastenspielern nicht nur als Übe- und Reiseinstrument, sondern war auch äußerst beliebt für Konzerte im häuslichen Kreis. Bezeichnenderweise wurde das ausdrucksstarke Instrument als "Seelen-Seismograf" bezeichnet, dessen besonderer Reiz in der sensiblen Gestaltungsmöglichkeit des Tons liegt.

Gefragter Solist

Christian Brembeck studierte an der Musikhochschule München Orgel und Klavier bei Franz Lehrndorfer und Gitti Pirner sowie in der Meisterklasse bei Sergiu Celibidache (A-Examen Kirchenmusik und Meisterklassendiplom). Eine breit gefächerte Karriere als gefragter Solist und Kammermusiker an Orgel, Cembalo, Hammerflügel und Klavier führte ihn in die bedeutenden Konzertsäle Europas, außerdem nach Israel, Ostasien und Südamerika, in viele der großen Kathedralen sowie zu zahlreichen nationalen und internationalen Festivals. Seit langem genießt er den Ruf, einer der besten und interessantesten Musiker seiner Generation zu sein. 1991 gründete er das Originalklangensemble Parthenia Vocal & Baroque zur Aufführung Alter Musik bis zur Klassik, dessen Artistic Director Brembeck bis heute ist.

Von 1986 bis 1996 war er als Organist, Cembalist und Pianist regelmäßig für die Münchner Philharmoniker unter Sergiu Celibidache tätig; bis heute wirkt er bei Konzerten und Tourneen des Tölzer Knabenchores mit. Unter dem Einfluss des legendären Celibidache begann Brembeck auch seine Dirigiertätigkeit. In der Folge leitete er von 1992 bis 1997 die Capella Istropolitana (Bratislava), zudem als Gastdirigent und Gastprofessor Orchester in Metz, Nizza, Madrid, München, Köln und Essen. Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehproduktionen sowie mehr als 40 CD-Einspielungen sind Beleg von Brembecks künstlerischer Kompetenz. Der Film "Die Stille vor Bach" (Pere Portabella, Filmfestspiele Venedig 2007), in dem er die Rolle des Thomaskantors verkörperte, fand weltweite Beachtung. red

Das Konzert beginnt um 16 Uhr im Saal der Gustavsburg. Eintrittskarten sind für zwölf Euro, ermäßigt acht Euro, an der Tageskasse sowie ab sofort bei der Katholischen Erwachsenenbildung Saarpfalz (KEB), Telefon (0 68 94) 9 63 05 16, E-Mail: kebsaarpfalz@aol.com, erhältlich.

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