Konzept Weihnachtsmarkt geht auf

St Wendel · Der Weihnachtsmarkt in St. Wendel hat die Erwartungen übertroffen. Laut Bürgermeister Klaus Bouillon ist gestern der bislang von der Besucherzahl stärkste Markt zu Ende gegangen. Zu dessen Finale weilten am Wochenende geschätzte 60 000 Besucher in der Kreisstadt.

 Deutsche, französische und luxemburgische Polizei sind gemeinsam auf dem St. Wendeler Weihnachtsmarkt unterwegs (von links): Jeff Schokmel, Dirk Steppuhn, Francine Poncin, Albert Feidt, Pascal Wilhelm, Klaus Bouillon, Martin Walter und Karl Heinz Fischer. Foto: B&K

Deutsche, französische und luxemburgische Polizei sind gemeinsam auf dem St. Wendeler Weihnachtsmarkt unterwegs (von links): Jeff Schokmel, Dirk Steppuhn, Francine Poncin, Albert Feidt, Pascal Wilhelm, Klaus Bouillon, Martin Walter und Karl Heinz Fischer. Foto: B&K

Foto: B&K

Neun Tage strömen tausende Besucher, Bummler, Weihnachtsmarkt-Touristen und Familien nach St. Wendel. Liebhaber von Feierabend-Bierchen tauschen in den Abendstunden am Stand ihrer Wahl das Pilsglas gegen ein Tässchen Glühwein ein. Denn in der Kreisstadt ist Weihnachtsmarkt, ein Großereignis.

"Von der Besucherzahl ist es der stärkste Markt, den wir je hatten", lautet die erste Einschätzung von Bürgermeister Klaus Bouillon (CDU) am Samstagnachmittag. Alleine 404 Reisebusse hat Karl-Heinz Fischer, Kontaktpolizist bei der Polizei St. Wendel, bis zum Freitagabend gezählt. Darunter sind Busse mit Tagestouristen aus Frankreich, Luxemburg, Belgien und der Schweiz. "Wir haben mittlerweile einen internationalen Weihnachtsmarkt mit Gästen aus dem benachbartem Ausland. Unsere Werbekampagne hat voll gegriffen, wir wollen sie weiter ausbauen", kündigt der Stadtchef an. Er weiß, wie wichtig die Wettbewerbsfähigkeit eines Weihnachtsmarktes ist. "Nur mit einem Qualitätskonzept sind so viele Besucher anzulocken, die Erweiterung des Mittelaltermarktes hat sich gelohnt", sagt Bouillon. Bundesweit, so der Bürgermeister, würde der Markt in St. Wendel als einer der schönsten Weihnachtsmärkte bezeichnet. Die Ansicht wird von Ruth Heck aus dem luxemburgischen Bertrange noch getoppt. "Einfach wunderschön und stimmungsvoll", schwärmt die Besucherin. Sie hat gleich einen Ansprechpartner gefunden. Die luxemburgischen Ordnungshüter, Francine Poncin und Jeff Schokmel sowie der französische Brigadier Pascal Wilhelm aus Forbach unterstützen die St. Wendeler Polizeidienststelle beim Streifengang durch die Marktgassen. "Wir profitieren von der Sprachkompetenz der Kollegen, wenn sie auf ihre Landsleute treffen", so der St. Wendeler Polizeichef Martin Walter. Die polizeiliche Präsenz sei enorm wichtig. "Man muss ja nicht warten bis etwas passiert. Passiert ist nichts, ich habe auch nichts anderes erwartet", erklärt Walter. Für die internationale Streife gibt es wenig zu tun. "Es ist sehr ruhig für eine solche Großveranstaltung", sagt Kontaktpolizist Fischer.

Zusätzlich patrouilliert noch die 14. römische Legion Gemina entlang der 130 Weihnachtshäuschen. Am Kugelbrunnen hat die Legion ihr Lager aufgeschlagen. Die Römergruppe stellt dort Szenen zu Jesu Geburt nach. An den Feuerstellen im Mittelaltermarkt wärmen sich die Besucher auf und können das Programm auf den nur wenige Meter entfernten Bühnen genießen. "Eigentlich habe ich zwei Märkte besucht. Einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt samt seinem guten Angebot und einen Mittelaltermarkt mit Handwerkskunst und Unterhaltungsprogramm. Beides ist einfach klasse", bilanziert Rüdiger Schneider aus Pirmasens den Familienausflug. Den all abendlichen Hingucker hat das Theater Feuervogel mit einem Feuer-Fantasie-Spektakel am Kugelbrunnen inszeniert. Steam-Punks und Fabelwesen lassen im Feuerschein mit Rhythmus und Tanz die Realität und die Zauberwelt miteinander verschmelzen. Das gestern zu Ende gegangene Mega-Event, mit Attraktionen wie Handwerkermarkt oder Rodelbahn, ist für den Veranstalter mit Kosten verbunden. Nach den Angaben von Bürgermeister Bouillon habe die Stadt rund 150 000 Euro in den Weihnachtsmarkt investiert, die Personalkosten des städtischen Bauhofes nicht eingerechnet. "St. Wendel ist die einzige Stadt in Deutschland, in der die Verwaltung einen solchen Markt organisiert", stellt er heraus. Der Markt sei ein Marketingprojekt, St. Wendel bekannter zu machen und Menschen in die Stadt zu locken. "In diesem Jahr hat es gepasst, auch das Wetter", sagt Bouillon. Man müsse jedoch Jahr für Jahr versuchen, die Attraktivität des Weihnachtsmarktes zu steigern, damit er seine Anziehungskraft nicht verliere.

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