Konsulatsschließung wird auch in Italien zum Politikum

Saarbrücken. Der Streit um die geplante Schließung des italienischen Konsulats in Saarbrücken entwickelt sich auch inneritalienisch immer mehr zum Politikum

Saarbrücken. Der Streit um die geplante Schließung des italienischen Konsulats in Saarbrücken entwickelt sich auch inneritalienisch immer mehr zum Politikum. Das linksliberale italienische Magazin "L'espresso" - von seiner Bedeutung her vergleichbar mit dem "Spiegel" in Deutschland - macht sich in seiner aktuellen Ausgabe über den italienischen Außenminister Franco Frattini lustig. Dieser wolle in Saarbrücken ein Konsulat einsparen, obwohl ihm der dortige Ministerpräsident ("governatore Peter Müller") in einem Schreiben kostenlos Räumlichkeiten für das Konsulat in seiner Staatskanzlei angeboten habe. Es sei vor diesem Hintergrund "nicht verständlich", schreibt das Magazin weiter, warum der Konsulatsstandort Saarbrücken "eliminiert" werden solle. Ebenso wird in dem Beitrag vermerkt, dass Müller auf seinen Brief an Frattini von diesem nicht einmal eine Antwort erhalten habe. Zugleich wird mit Mauro Montanari ein führender Vertreter der Italiener in Deutschland zitiert, der die Idee der Regierung in Rom ablehnt, die Dienstleistungen der Konsulate künftig durch Internet-Dienste ("digitale Konsulate") zu ersetzen (wir berichteten). Montanari argumentiert im "L'espresso", man sollte die Italiener in Deutschland erst einmal in die Lage versetzen, dass sie sich ihre Personalausweise künftig im Rathaus ihres deutschen Wohnorts ausstellen lassen können. Genau dies gebe die aktuelle Rechtslage in Europa bisher aber nicht her, lautet die weitere Kritik. nof

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