Konflikt um FahrkartenkontrolleBusunternehmen widerspricht

Merzig/Britten. "Ich mache doch keine Vergnügungsfahrten", meint Ernst Biewer empört. "Ich fahre zum Einkaufen und zu Arztterminen, und da verlasse ich mich auf den Bus." Mehrere Male sei er aber bereits an der Haltestelle stehen gelassen worden, teilte der Britter der SZ-Redaktion mit

Merzig/Britten. "Ich mache doch keine Vergnügungsfahrten", meint Ernst Biewer empört. "Ich fahre zum Einkaufen und zu Arztterminen, und da verlasse ich mich auf den Bus." Mehrere Male sei er aber bereits an der Haltestelle stehen gelassen worden, teilte der Britter der SZ-Redaktion mit. Mit seinem Rollator ist es ihm nicht möglich, im vorderen Teil des Busses einzusteigen. Dennoch weigere sich einer der Busfahrer, mit denen er regelmäßig zwischen Merzig und Britten verkehrt, ihm die hintere Tür zu öffnen, bevor er nicht die Fahrkarte gesehen habe. "Jeder Rollstuhl- oder Fahrradfahrer steigt erst hinten ein und zeigt anschließend seine Karte. Wenn ich die von außen zeige, erkennt der Fahrer doch eh nichts. Das ist pure Schikane und Diskriminierung", fährt Biewer fort. "Und wenn ich mich weigerte, das mitzumachen, fuhr er einfach fort."An den Inhaber des betreffenden Busbetriebs, Sascha Emmerich von Jakob Orth Busreisen, habe er sich bereits gewandt, sei aber "auf taube Ohren gestoßen". Auch bei der RSW in Saarbrücken habe man kein Verständnis aufgebracht, sondern einen schriftlichen Bericht verlangt. "Ich kann ja nicht über meine Busfahrten Buch führen", sagt Biewer. "Ich verstehe nicht, dass Herr Emmerich es nicht fertigbringt, den Mitarbeiter zurechtzuweisen. Ich meide diesen Bus jetzt." Losheim. Diesen Schilderungen kann Sascha Emmerich nicht zustimmen: "Ich hatte ja schon häufig Kontakt mit Herr Biewer, manchmal hat er mich noch um neun Uhr abends oder später angerufen. Ich habe versucht, zu schlichten, aber irgendwann aufgegeben." Der geregelte Beschwerdeweg sei allerdings der über die RSW in Saarbrücken. Diese verlange keineswegs viele Daten, sondern lediglich Zeiten, Buslinien und Informationen, um einen Zusammenhang zu haben. Wenn die Beschwerden über bestimmte Linien sich häuften, wende man sich an die Verantwortlichen, das ist in diesem Fall Sascha Emmerich.Grundsätzlich habe jeder Fahrgast seine Karte vorzuweisen, erklärt Emmerich. Ob das vor oder nach dem Einsteigen passiert, spielt jedoch keine Rolle. Er schätzt, dass es persönlichen Zwist zwischen den Beiden gibt.Biewer habe dabei den Fahrer auf manchen Fahrten von Merzig bis nach Britten wüst beschimpft. Der Fahrer habe später begonnen, Biewer schärfer zu kontrollieren. Darüber, wer diesen Streit wie begonnen hat, kann Emmerich keine Auskunft geben. Er ist sich allerdings sicher, dass Biewer niemals stehen gelassen wurde. "Ich habe den Fahrer angewiesen, sich nicht provozieren zu lassen und Biewers Karte einfach nicht mehr zu kontrollieren. Die Situation ist persönlich. Bis auf Herrn Biewer hat sich aber noch nie jemand über diesen Fahrer beschwert." ian "Der Fahrer soll sich nicht provozieren lassen."Sascha Emmerich"Das ist pure Schikane und Diskriminierung."Ernst Biewer

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