Kommunalpolitik nicht den Männern überlassenAnerkennung, Lohngleichheit, Selbstbewusstsein

Saarlouis/ Berlin. Der Landkreis Saarlouis wirkt stellvertretend für die saarländischen Kommunen und als einer von sechs Landkreisen bundesweit an der Initiative "Frauen Macht Kommune" mit, die im September 2008 von der damaligen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen ins Leben gerufen wurde

Saarlouis/ Berlin. Der Landkreis Saarlouis wirkt stellvertretend für die saarländischen Kommunen und als einer von sechs Landkreisen bundesweit an der Initiative "Frauen Macht Kommune" mit, die im September 2008 von der damaligen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen ins Leben gerufen wurde. In Berlin wurde am Donnerstag unter dem Motto "Frauen in Politik und Kultur" jetzt eine erste Zwischenbilanz der Aktion gezogen, die Frauen für die Politik interessieren und sie ermuntern soll, selbst politisch aktiv zu werden.

Die Saarlouiser Landrätin Monika Bachmann appellierte vor rund 300 Gästen in der saarländischen Landesvertretung in Berlin an die Frauen, sich stärker in der Kommunalpolitik zu engagieren: Diese sei zu wichtig, um sie überwiegend den Männern zu überlassen. Es sei auf Dauer nicht hinnehmbar, dass quasi die Hälfte der Bevölkerung politisch nicht angemessen vertreten sei, sagte Bachmann.

Neben einer Delegation der Kreistagsfraktionen waren auch Astrid Brettnacher als Frauenbeauftragte des Kreises, Gisela Müller von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands kfd, Anne Lux von DIFA (Die Initiative für Frauen und Arbeit) sowie Sabine Behr und Gabriele Jaeck vom Zonta-Club Saarlouis anwesend. Ihre Organisationen hatten bereits im März 2009 bei der Politikmesse und bei der Rote-Teppich-Aktion in Saarlouis mitgewirkt und präsentierten nun einen Querschnitt ihrer Aktivitäten auch in der Saarland-Vertretung.

Für die gleiche Entlohnung von Frauen und Männern im Beruf plädierte auch die saarländische Familienministerin Annegret Kramp-Karrenbauer an diesem Abend und erntete Beifall nicht nur von den Teilnehmerinnen aus dem Landkreis Saarlouis. Sabine Behr vom Zonta-Club Saarlouis betonte, es sei erfreulich, dass die Aktivitäten der Frauen auch in der Landesregierung Widerhall fänden. red/ nic

Das Thema "Lohngerechtigkeit" steht in Saarlouis im Fokus, wenn die Frauenbeauftragten sowie verschiedene Gruppen und Organisationen am heutigen Internationalen Weltfrauentag zwischen elf und 13 Uhr in der Französischen Straße zur Information und Diskussion einladen.

Die Ausstellung "Starke Frauen - Engagiert, kompetent, erfolgreich", die auch Frauen aus der Region portraitiert, ist noch bis Ende März kostenlos im Landratsamt zu sehen: montags bis freitags, von 8.30 Uhr bis zwölf Uhr und von 13.30Uhr bis 15.30 Uhr.

Kreis Saarlouis. Zum Weltfrauentag wollte die SZ in einer Umfrage wissen: Was muss für Frauen noch besser werden? Dass Frauen, die sich für die Familie und gegen den Beruf entscheiden, stärkere Anerkennung erführen, wünscht sich Elke Müller-Lang aus Hülzweiler (Fotos: hth). "Dass Frauen zuhause bleiben, um Kinder zu erziehen, sollte auch finanziell besser anerkannt werden. Vielleich würde das mancher Frauen die Entscheidung leichter machen, Kinder zu kriegen." "Als Frau geht es mir hier ja eigentlich gut", sagt Jeannine Fontaine aus Saarlouis. Als erstes fällt ihr zu der Frage das Thema Lohngerechtigkeit ein. "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, das ist doch nur gerecht", meint sie. Als nächstes würde sie sich, ähnlich wie Müller-Lang, wünschen, dass Frauen bessere Voraussetzungen für die Kinderbetreuung bekommen und Familien mit Kindern finanziell besser unterstützt werden. Eine Aussage, die ihr Mann Frank ganz und gar unterstützt. Die Saarlouiserin wünscht sich für Frauen auf der ganzen Welt, die Unterdrückung erfahren, Hilfe im Kampf um Gleichberechtigung.

Und auch Christa Jochum sähe es am liebsten, wenn Mädchen und Frauen aus islamischen Ländern eine gleiche Entwicklung mitmachen dürfte wie die Frauen in den westlichen Ländern. Das fange an bei Schule und Beruf, im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich. "Ich würde mir außerdem wünschen, dass Frauen, die im Schatten ihrer Männer stehen, selbstbewusster werden und lernen, sich selbst wahrzunehmen", sagt Jochum. hth

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